In der Kunsthalle Wien beschäftigte sich die Ausstellung „Superstars“ (leider lief die Ausstellung nur bis Anfang März) nicht nur mit Madonna, Monroe oder Michael Jackson, sondern auch mit Superstars wie Nike oder McDonalds. Es wurde deutlich, dass menschliche Superstars und Markeidentitäten auf den selben Prinzipen beruhen: Es werden Scheinwelten generiert und den Marken/Menschen Charaktereigenschaften und Attribute zugeschrieben – im positiven wie im negativen Sinne.
Die Aufgabe der PR (Personen- und Produkt-PR) ist es, diese Prozesse zu steuern und in gewünschte Bahnen zu lenken. Die Unterschiede sind dabei gering und selbst im Krisenfall sind die Maßnahmen ähnlich.
Unter diesem Aspekt sind auch die Äußerungen des neuen Mainzer Stadtschreibers Patrick Roth sehr interessant. Der Buchautor hat sich intensiv mit Hollywood, Superstars und Filmen auseinandergesetzt und bezeichnet die Glamourwelt als „moderne Märchen- und Legendenwelt“. Auf die Produkt-PR übertragen bedeutet das wohl, dass man dann erfolgreiche PR gemacht hat, wenn die Öffentlichkeit nicht nur das Produkt sieht, sondern die Marke mit einem eigenen Kosmos und einer eigenen (Märchen-)Welt in Verbindung bringt. Im Rahmen dieses Spannungsfeldes ergeben sich – meiner Meinung nach – wieder einige kontroverse und interessante Fragen der PR-Moral und Ethik.