Donnerstagabend. Mädelsabend. Eigentlich hatten wir uns auf einen langen Fernsehabend eingestellt. Selbstgemachtes Popcorn und Süßes standen schon auf dem Tisch. Donnerstagabend sollte eigentlich die Siegerin der zehnten Staffel „Germany’s next Topmodel“ gekürt werden. Die Sendung verlief vorerst nach Plan bis die Moderatorin Heidi Klum eine außerplanmäßige Werbung ankündigte. Wir waren alle etwas verwundert und wussten sofort, dass da etwas nicht stimmen konnte. Die Live-Sendung aus Mannheim in der SAP-Arena wurde letztendlich um 21.30 Uhr abgebrochen. Nach der Werbung wurde ein Spielfilm ausgestrahlt mit dem Hinweis in einem Banner: Technische Störungen seien Schuld für die Unterbrechung. Spätestens jetzt hatte jeder sein Handy in der Hand um herauszufinden, was wirklich los gewesen ist. Über WhatsApp wurde wild spekuliert und wir saßen da und berichteten uns gegenseitig die neuesten Insiderinformationen. Aus Sicherheitsgründen wurde seitens des Veranstalters von technischen Problemen gesprochen. Die knapp 10.000 Besucher sollten nicht in Panik geraten und wurden gebeten das Gebäude zu verlassen. Das eine Bombendrohung Schuld an der Evakuierung war, sollte bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht öffentlich werden. Doch schon nach wenigen Minuten überschlugen sich im Netz Vermutungen was genau los sein könnte.

Die ersten Medien spekulierten von einer Bombendrohung. Nicht nur wir verfolgten die Meldungen auf Facebook und Twitter um neue Informationen zu erhalten sondern auch viele andere Zuschauer. Erst gegen 22.30 Uhr bestätigte der Pro7 Sprecher Christoph Körfer: „Es gab während des Finales eine Bombendrohung.“ Auch über Twitter wird nun öffentlich von Pro7 bekanntgegeben: „Liebe #GNTM-Fans. Es gab während des #GNTMFinales eine Bombendrohung. Die #SAP-Arena ist sicher evakuiert worden.“ Die ersten Eilmeldungen ließen nicht lange auf sich warten.
Auch einen Tag nach dem Abbruch der Live-Sendung ist die Bombendrohung die Meldung des Tages in fast allen Medienberichten, denn so einen Vorfall gab es in der Form noch nie im deutschen Fernsehen. Der Pro7- Sprecher Christoph Körfer kritisiert die Reaktion der Medien: „Wir mussten von einem technischen Defekt sprechen um eine Panik zu verhindert. Daran haben sich leider nicht alle Medien gehalten. Die Medien haben relativ unreflektiert von einer Bombendrohung gesprochen und haben damit billigend in Kauf genommen, dass hier eine Panik in der Halle ausbricht.“ Spiegel Online distanziert sich von solchen Vorwürfen und veröffentlicht einen Tag später in einem Artikel folgende Erklärung: „Ein Hallensprecher hatte zunächst von „technischen Problemen“ gesprochen – offenbar um eine Massenpanik zu vermeiden. SPIEGEL ONLINE hatte daher nicht über die Bombendrohung berichtet, bis die Halle geräumt war.“
Die ersten Vermutungen, dass der Vorfall nur eine Inszenierung von Pro7 gewesen sein soll gab es in den sozialen Netzwerken auch schon. Ein PR-Gag, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder um die schlechten Einschaltquoten zu überdecken ist eine Spekulation, die man im Netz finden kann. Ob PR-Gag oder nicht, wir Mädels freuen uns, denn das Finale soll am 28. Mai 2015 wiederholt werden und das bedeutet, dass ein weiterer lustiger Abend bevorsteht.