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Krisen-PR mit viel Liebe

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Es könnte keinen schöneren Beweis dafür geben, dass die Redensart „aus Scheiße Gold machen“ wirklich in die Tat umgesetzt werden kann. Bei dem amerikanischen Keks- und Crackerhersteller Honey Maid bekommt der Spruch nun aber eine etwas andere Bedeutung: Nach einer Welle der Empörung wegen seines neuen Werbespots, bewies das Unternehmen wahre Größe, indem es mit sehr viel Fingerspitzengefühl auf den folgenden Shitstorm reagierte.

Genau einen Monat ist es her, dass Honey Maid in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Droga5 den neuen Werbespot der Kampagne „This is wholesome“ veröffentlichte. In der Werbung sind verschiedene glückliche und gesunde Familien als Konsumenten des Snacks zu sehen. Um die Vielfältigkeit der Familien zu zeigen, bediente sich die Werbeagentur an unterschiedlichen Familienmodellen, darunter auch ein homosexuelles Paar, multiethnische Eltern oder eine moderne Rockerfamilie. Leider wurde bei den Reaktionen auf den Werbeclip mal wieder deutlich, dass die konservative Einstellung viel zu vieler Amerikaner keinen Platz für Toleranz lässt.

Über Twitter beschwerten sich viele User über die nicht-traditionellen Familienmodelle, besonders über das gleichgeschlechtliche Elternpaar. „Do not approve“, „disgusting“ und „horrible, not wholesome“ (grob übersetzt „nicht akzeptabel/zu billigen“, „ekelhaft“ und „schrecklich, nicht gesund“) sind dabei nur einige Ausschnitte der bösen Stimmen. Schließlich schaukelten sich die Gegner der Werbung gegenseitig so hoch, dass sogar zu einem Boykott der Produkte aufgerufen wurde.

Das konnte Honey Maid natürlich so nicht auf sich sitzen lassen. Als Reaktion veröffentlichten sie einen weiteren Clip, der vor Kreativität, Überzeugung und Feingefühl nur so strotzt. Wie es ausschaut, wenn zwei Künstlerinnen Hass in Liebe umwandeln, könnt ihr hier sehen:

Ob Honey Maid und Droga5 bereits im Vorfeld geahnt hatten, dass der Werbeclip einen Shitstorm auslösen würde und die Gegenmaßnahme bereits ausgeklügelt hatten, ist nicht auszuschließen. Eines ist auf jeden Fall klar: mehr Aufmerksamkeit und Medienresonanz hätte das Unternehmen kaum bekommen können. Und mehr „awws“ von der PR-Fundsachen-Redaktion auch nicht.