Engagiert, innovativ und zumeist zukunftsorientiert – so wollen die vier größten Parteien Hessens gerne in
der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Doch wie steht es um die Internetauftritte von CDU, SPD, Grüne und FDP?
Können diese den gesteigerten Anforderungen an Multimedialität und Interaktivität gerecht werden? Oder entpuppen sie sich beim näheren Hinsehen doch eher als gut gemeinte, letztlich aber wenig ansprechende
Luftblasen?
Die zurückliegenden Wahlkampfwochen und die heutige Landtagswahl bieten einen willkommenen Anlass, einmal nachzuprüfen, auf welchem Stand sich die Online-Politik-PR in Hessen zurzeit befindet.
Kanditat Nr. 1: CDU
Auf den Wiedererkennungseffekt setzen die Christdemokraten, wenn auf ihrer vorgeschalteten Startseite erst einmal das bekannte Wahlkampfplakat mit Roland Koch erscheint. Ein Klick weiter und man landet auf einer sachlich-nüchternen, aufgeräumt wirkenden und weitgehend in Blautöne gehaltenen CDU-Seite. Statt Interaktion überwiegt hier allerdings Wahlkampfwerbung und Information – einen eigenen Blog oder eine Kommentierfunktionen gibt es nicht. Ein Ticker suggeriert Aktualität, doch bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Feature nicht als Live-Ticker, sondern als Sammlung von Presseinformationen der CDU Deutschland. Dementgegen kann die ganze Marketing-Palette (Wahlkampfspots, Plakate) auf der Seite direkt betrachtet oder via RSS-Feed auf der eigenen Seite eingebunden werden. Somit werden Podcasts und Newsfeeds zwar angeboten, bieten aber keinen echten Mehrwehrt, da sie letzlich nur auf sowieso schon vorhandenes Material zurückgreifen. Nett hingegen ist der Klingelton „Starkes Hessen“ als Download.
Kandidat Nr. 2: SPD
Ähnlich wie bei der CDU ist auch der Internetauftritt der SPD in Hessen geprägt von einer Person: Andrea Ypsilanti, die dem Besucher gleich aus mehreren Ecken der Seite zulächelt. Die Seite an sich ist rot-blau gehalten und verfügt über eine klare, übersichtliche Seitennavigation. Neben vertonten Regierungsprogrammen und aktuellen Meldungen als RSS-Feed gibt es auf der Seite integrierte Wahlwerbespots und Mitschnitte von Wahlkampfveranstaltungen. Wermutstropfen: Alle multimedialen Elemente sind auf die Spitzenkandidatin der Hessen-SPD zugeschnitten und wirken daher mehr personen- als parteibezogen. Gut dagegen: Der SPD-Wahlweblog, mit dem sich die Partei innovativ gibt und mittels Kommentierfunktion auch dem Wähler das Wort erteilt.
Kandidat Nr. 3: Bündnis 90/Die Grünen
Einen verspielten und zugleich überfrachteten Eindruck vermittelt die mit Flash animierte
Wahlkampfseite der Grünen: So führt z.B. eine Sonnenblume durch das Menü und bei einem Klick
aufs Flugzeugbild beginnen der Bildschirm zu wackeln und die Ohren zu dröhnen. Die Grünen zeigen, dass
sie jung und dynamisch sein wollen und bieten eine Fülle an Audio- und Videoclips an. Das ist löblich, geht aber in diesem Fall zu Lasten der Menüführung und des Designs. Besser ist da schon die Hauptseite, die im klassischen Grün gehalten ist und ebenfalls Slideshows, Feeds und Podcasts in Hülle und Fülle anbietet. Darüber hinaus gut: Das 36-Stunden-Wahlkampfblog, in dem eifrig kommentiert werden darf. Nicht so gut: Bis zum frühen Sonntagabend, 18.00 Uhr gab es zwar 51 Kommentare, aber lediglich vier Artikel.
Kandidat Nr. 4: FDP
Sehr schlicht und aufgeräumt wirkt der Internetauftritt der Liberalen in Hessen. Als Farben dominieren
– wenig überraschend – blau und gelb. Die einzigen drei Übernavigationspunkte „Hessen Portal“, „Landtagsfraktion“ und „Landesverband“ zeigen, dass man vor allem Wert auf Information und Transparenz legt. Über einen auf der Seite versteckten Link gelangt man zum eigentlichen FDP-Wahlkampfauftritt, der optisch noch stärker auf die Farben der Liberalen setzt. Hat man sich dort erst einmal durch die einzelnen Unterseiten durchgeklickt, überwiegt die Enttäuschung. Die Seite bietet keinerlei Rückkanal-Möglichkeiten für den Besucher und unter dem Punkt „Presse“ finden sich einzig und allein diejenige Pressinformationen, die auch schon auf der Startseite und der Hessen-FDP-Seite zu finden waren. Selbst die Wahlkampfvideos sind nicht integriert und verweisen auf einen YouTube-Link, der sich im selben Fenster öffnet. Einziger Lichtblick: Eine Hessenlandkarte, mit Hilfe derer man leicht Informationen zu den einzelnen Kreiskandidaten der FDP erhält.
[…] PR-Fundsachen wrote an interesting post today on Interaktivität kontra Wahlkampf? Ein hessischer VergleichHere’s a quick excerptInteraktivität kontra Wahlkampf? Ein hessischer Vergleich Hans Schmucker Januar 27th, 2008 Engagiert, innovativ und zumeist zukunftsorientiert – so wollen die vier größten Parteien Hessens gerne in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Doch wie steht es um die Internetauftritte von CDU, SPD, Grüne und FDP? Können diese den gesteigerten Anforderungen an Multimedialität und Interaktivität gerecht werden? Oder entpuppen sie sich beim näheren Hinsehen doch eher als gut gemeinte, letztlich abe […]
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