Die Public Relations AG Fink & Fuchs veranstaltete am heutigen Dienstag ihre sechste Veranstaltung aus der Reihe „PR-Pulse“. Titel der Veranstaltung war „Employer Branding – Chancen und Herausforderungen für die PR“. Dabei ging es um die Zusammenarbeit zwischen Personalmarketing und PR bei der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) machte im Herbst 2007 eine Umfrage zum Thema „Fachkräftemangel“. Darin heißt es, dass primär Techniker und Ingenieure gefragt sind. „Angesichts des demografischen Wandels und des schrumpfenden Erwerbspersonenpotenzials – schon heute stehen beispielsweise 970.000 Schulabgängern nur rund 800.000 Erstklässler gegenüber – dürften die Schwierigkeiten der Betriebe bei der Stellenbesetzung schon in naher Zukunft spürbar wachsen.“
Um diesem Desaster entgegen zu treten heißt es also: Neue Strategien und Konzepte entwickeln und das Hand in Hand zwischen HR und PR.
Prof. Dr. Lothar Rolke von der Fachhochschule Mainz referierte über „Personalkommunikation – Warum Personaler kommunikativer werden müssen“ und Simon Wengert, Strategisches Personalmanagement der Commerzbank AG hielt einen Vortrag über „Strategische HR-Kommunikation – Die Rolle der Personalabteilung für die öffentliche Wahrnehmung“. Die anschließende Podiumsdiskussion bereicherten gemeinsam mit den Referenten Frank Holger Appel, Redakteur Wirtschaftsberichterstattung von der FAZ und Jörg Nitschke, Leiter Konzernfunktion Kommunikation und Pressesprecher von der Carl Zeiss AG.
Informationen zur Veranstaltung gibt es hier ab dem 23.10. 2008.
Informationen zu Fink & Fuchs PR AG gibt es unter www.ffpr.de
Interessant finde ich vor allem, dass die öffentliche Diskussion zum Thema „Employer Branding“ – geprägt durch die Folgen des Fachkräftemangels – hauptsächlich unter Recruiting-Gesichtspunkten geführt wird. Die Aspekte der internen Kommunikation und daraus resultierende Chancen für die Mitarbeiterbindung treten demgegenüber häufig in den Hintergrund. Eigentlich unverständlich, denn wie erfolgreich kann die schönste Strategie zum Aufbau einer Arbeitgebermarke sein, wenn die Mitarbeiter als potenzielle „Markenbotschafter“ nicht in die Kommunikation einbezogen werden?
Schön, dass Sie da waren – bis zur nächsten PR-Pulse-Veranstaltung.
Schwierig daran ist (glaube ich), dass in vielen Unternehmen die Marketing- und die PR-Abteilungen räumlich als auch inhaltlich voneinander getrennt sind. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit dieser Abteilungen sind jedoch eine grundsätzliche Voraussetzung zur Problembehebung. So lange jeder sein eigenes Süppchen kocht, wird es schwierig, Fachkräfte sowohl intern als auch extern zu rekrutieren.
Hier der direkte Link zu den Veranstaltungsinformationen: http://www.ffpr.de/de/news/pr_themen/employer_branding/employer_branding_veranstaltung_2008.html
Denke dass die meisten großen Konzerne wie Porsche noch genügend Bewerber haben, schwieriger haben es allerdings Mittelständler oder Unternehmen, die wenig bekannt sind oder die ihren Firmensitz in der Pampa haben.
Habe mich mit Employer Branding während meines Diploms beschäftigt und ein Blog-Konzept für einen Pharma- und Chemiekonzern entwickelt. Die Idee war, studentische Praktikanten mit Personalern bloggen zu lassen und sie als positive Multiplikatoren zu nutzen. So werden potentielle Bewerber auf das Unternehmen aufmerksam und bekommen ungefiltert berichtet, welche Vorzüge das Unternehmen bietet z.B. Weiterbildung, Freizeitmöglichkeiten, Soziale Leistungen, Work-Life-Balance etc.
Leider wurde das Konzept nicht umgesetzt – wegen interner Umstrukturierungen.
Wahrscheinlich ist die Hemmschwelle zu solchen Maßnahmen bei Personalern und PRlern noch sehr hoch. Das liegt vielleicht auch daran, dass oft keine PR-Fachkräfte an den Hebeln sitzen, sondern studierte BWLer und Naturwissenschaftler. Meine Vermutzung 😉