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Hard bloggin‘ scientists

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Wenn das kein auffälliger Button ist...

Beim ZKM gab’s vor einem halben Jahr heiße Diskussionen, unter anderem darum, ob ein Wissenschaftler Erfahrung als Blogger braucht, um wissenschaftlich zu Weblogs arbeiten zu können. Diese Frage verbietet sich eigentlich – schließlich muss ich nicht Politiker sein, um das Feld der Politik zu untersuchen – oder als Unfallforscher selbst an die Wand fahren. Das heißt aber nicht, dass man immer in die Rolle des Beobachters von außen gehen muss. Die hard bloggin‘ scientists stehen diesem Ansatz nahe. Schließlich muss jeder Forscher die für seinen Zweck geeignetste Methode finden. Das kann im einen Fall die Außenbeobachtung sein, im anderen die teilnehmende.

Steffen Büffel hat mich nun auch mit dem hard bloggin‘ scientist-Button versorgt – vielen Dank, Steffen. Und einen zweiten hat sich mein Kollege Lorenz Lorenz-Meyer gleich ans Revers geheftet. Was steckt jetzt aber hinter diesen hard bloggin‘ scientists?

Es sind Wissenschaftler, die nicht unbedingt zu Weblogs arbeiten (aber einige davon schon), die selbst aktiv bloggen, etwa um Ideen zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen, um auf aktuelle Themen oder grundsätzliche Fragen aufmerksam zu machen oder um einfach Gedanken zum eigenen Arbeitsgebiet auszudrücken. Und es gehört ein bestimmtes Verständnis von Wissenschaft dazu. Wissenschaft ist (oder: sollte sein) ja per se öffentlich. Sie ist öffentlich finanziert und sollte der Öffentlichkeit wiederum einen Rückfluss geben. Das kann auch über ein Weblog geschehen. Natürlich ist es (meist) nicht wissenschaftlich, wenn Wissenschaftler bloggen, aber auf diese Weise öffnet sich zumindest der Wissenschaftler und stellt sich der Diskussion.

In meiner Rolle als Mitglied einer FH sehe ich noch einen weiteren Aspekt: Vielleicht können wir auch einen kleinen Beitrag dazu leisten, Praktiker in ihrer Arbeit zu unterstützen. Eine Absolventin, die seit ein paar Monaten im Job ist, erzählte mir vor ein paar Tagen, sie liest dieses Blog gern, um auf dem Laufenden zu bleiben – im Sinne einer Mini-Weiterbildung. Wunderbar, dafür lohnt sich die Sache doch. Wenn das noch ein paar andere Leser so sehen, erst recht. Und dass nicht nur die Vorturner im Hörsaal helfen können, hierzu einen Beitrag zu leisten, sondern genauso gut auch die Studenten, liegt auf der Hand. Deshalb ist dieses Blog auch ein Gemeinschaftsblog. (Das ich bekanntermaßen auch aus anderen Gründen für ein schönes Projekt halte.)

>>Gedanken zur hbs-Philosophie

  1. Lorenz Lorenz-Meyer

    Mit dem Button bin ich dann auch auf den Frankfurter Journalistentagen gleich aufgefallen, und sowohl Moderator Thomas Wanhoff als auch Podiumsteilnehmer „Schockwellenreiter“ Jörg Kantel haben ihn mit der Handykamera abgelichtet. Bis in ihre Blogs bin ich allerdings damit noch nicht vorgedrungen. Wohl weil ich – zugegebenermaßen – nicht wirklich „hard-bloggin'“ genug bin.

  2. Naja, ich verstehe unter „hard-bloggin'“ auch nicht die Quantität, sondern eher die Einstellung. Jan Schmidt hat vor kurzem zur Diskussion unter anderem auch den Aspekt der „narrativen Identitätskonstruktion“ beigesteuert – der nicht nur für Personen, sondern durchaus auch für Organisationen von Bedeutung sein kann, finde ich (um mal wieder den Bogen zu einem meiner Themen zu schlagen…)

  3. @ Thomas: Schön, dass Du Dich über den Button gefreut hast und direkt auch noch ein interessantes Posting zur HBS-Philosophie gebloggt hast. Interessant fand ich vor allem Deine Erweiterung der Perspektive aus Sicht eines FH-Professors.

    @ Lorenz: Super, dass Du die HBS-Philosophie in Form des Buttons „in die Welt trägst“. Alleine das macht Dich schon zu „hard-bloggin“. 😉 Würde mich freuen, wenn wir uns bei Gelegenheit mal persönlich kennenlernen würden.

    Grüße nach Darmstadt!

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