Es gibt sie noch – Gute Nachrichten aus der dritten Welt.
Vor knapp zehn Jahren waren nur rund zwei Millionen aller Afrikaner Handybesitzer. Die Geräte waren meist Spielzeuge der reichen Eliten aus den Großstädten. Inzwischen verzeichnen die Statistiker der Vereinten Nationen mehr als 100 Millionen Handys in Afrika, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
In keiner Region auf der Welt ist die Nutzung von Mobiltelefonen im Zeitraum zwischen dem Jahr 2000 und 2005 so schnell gestiegen. Die Mobiltelefone verbreiten sich rasend schnell, auch im ländlichen Raum, wo kaum Stromanschlüsse vorhanden sind. Das Hauptmotiv, wie aus der Studie der London Business School hervorgeht, ist die Nähe zu Familienmitgliedern und Freunden.
Doch auch die wirtschaftliche Lage verbessert sich merklich. So recherchieren Fischer der Insel Sansibar mit ihren Handys, welche Preise sie von Restaurants oder Hotels für ihren Fang erwarten können. Ist das Fischangebot in Sansibar zu hoch, segeln sie nach Daressalam, um die Fische dort zum höheren Preis zu verkaufen.
Damit der Boom nicht zu überhöhten Preisen führt, haben die Mobilfunkentwickler reagiert und preisen Handys zu moderaten Preisen an. Begründung: „Sie (Die Handys) sollen zum Wohle aller genutzt werden“.
Wie sieht das Wohle aller aus?
In Tansania entstehen Callcenter mit Handys. Entwicklungshelfer berichten von ersten Werbeagenturen, die Werbesprüche per SMS verbreiten, oder manche der Anbieter bieten einen Akku-Auflade-Service an. Auch wenn der „reiche Norden“ die Techniken den armen überstülpt, können sich Globalisierungsgegner nicht beklagen; kein Entwicklungsprogramm in Afrika hat ähnliche Erfolge gebracht. Die ganzen Hintergründe sind auf faz zu finden.