Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Guten Berufsaussichten für PRler

0

Die Top 20 des PR-Umsatzrankings 2005 melden eine überraschend starke Zunahme des Honorarvolumens: insgesamt wurden 12,4 Prozent mehr als noch für 2004 erlöst. Die 20 führenden Agenturen erzielten 210,8 Millionen Euro (2004 waren es 187,6 Millionen Euro). Aber auch bei den Mitarbeitern gab es gegenüber dem Vorjahr ein Plus um 186 Neueinstellungen (von 1.669 auf 1.855), das macht knapp 11,2 Prozent mehr Mitarbeiter. Insgesamt zeigt die Kurve endlich wieder kräftig nach oben.

Im Gegensatz dazu, die Journalismus Branche. Auszug aus einem am 16. April veröffentlichten Bericht des DJV (Deutscher Journalisten Verband) zum Thema „Perspektiven im Beruf Journalismus“:

Prognosen für den Arbeitsmarkt von Journalisten abzugeben ist mit Blick auf Krisen und Umbruch in der Medienlandschaft infolge weiterer Digitalisierung nicht leicht. […]
Langfristig schienen die Kommunikationsberufe gut im Trend zu liegen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg und Prognos in Basel ermittelten die Tätigkeitsgruppe „Publizieren, künstlerisch arbeiten“ als Spitzenreiter vor 32 anderen Gruppen, mit denen alle Berufsfelder abgedeckt wurden. Damit zählen – neben Wissenschaftlern und Künstlern – auch die Journalisten zu den Berufsgruppen mit großen Steigerungsraten. 170 Prozent Arbeitsplatz-Zuwachs wurde für den Zeitraum 1985 bis 2010 vorhergesagt. Dies dürfte nach den jüngsten Entwicklungen zu modifizieren sein. […]
Darüber hinaus liegt in der jetzigen medienpolitischen Entwicklung die Gefahr weiterer Machtzusammenballung: Die Entwicklung von Verlagen hin zu internationalen Multimedia-Unternehmen hat eine weitere Konzentrationswelle in Gang gesetzt. Für Journalisten bedeutet das konkret eine Verminderung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wem beispielsweise die (politische) Richtung eines Medienunternehmens nicht passt, wer sich gar mit einem Verleger überworfen hat, der muss schon lange und in weitem Umkreis suchen, bis er einen neuen Arbeit- oder Auftraggeber findet, der nicht mit dem alten identisch oder zumindest verflochten ist. Daraus ergeben sich Abhängigkeiten vom jeweiligen Unternehmen, die nicht im Sinne eines unabhängigen Journalismus liegen. Hinzu kommen Veränderungen des journalistischen Arbeitsplatzes und der Arbeitsweisen infolge der Digitalisierung.

Dass die PR-Branche die Talsohle verlassen hat, zeigt auch die Stellenbörse im Internetportal des „PR-Journal“. In den ersten drei Monaten wurden 146 Stellenangebote geschaltet. Und in den Rubriken Personalien und Etats wurden im gleichen Zeitraum 195 Stellenveränderungen und -neubesetzungen, sowie 174 Etatgewinne gemeldet. Auch diese Kennziffern bedeuten eine Zunahme um ca. 50 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Auch für 2006 erwarten die Top-Agenturen der PR-Branche wieder zweistellige Zuwächse. Auf den ersten drei Plätzen des PR-Rankings zeigen sich keine Veränderungen. Größter Player bleibt wie in den Vorjahren Pleon Kohtes Klewes, Düsseldorf (36,3 Millionen Euro Honorar) vor Media Consulta, Berlin (22,01) und Hering Schuppener, Düsseldorf (17,14).