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Feuerprobe für die Krisen-PR

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Die radikale Tierschutzschutzgruppe MFAH (Militant Forces against Huntingdon Life Science) hat sich dazu bekannt, das Ferienhaus (Jagdhütte) von Novartis Chef Daniel Vasella in Österreich niedergebrannt zu haben. Neben dem Anschlag ist in Vasellas Straße ein Graffiti aufgetaucht, das ihn als Mörder bezeichnet. Zudem wurden zwei Gräber seiner Familie entweiht. Laut Novartis wurden, vermutlich ebenfalls von Tierschützern, Autos von Mitarbeitern beschädigt und im Mai ein Feuer in einer französischen Sportstätte des Konzerns gelegt. Bereits seit 2003 werden Novartis-Mitarbeiter von Tierschützern bedroht.

Der Protest der Tierschutzgruppe richtet sich gegen ein britisches Tierversuchslabor (Huntingdon Life Sciences, HLS), zu dessen Kunden nach Ansicht von MFAH Novartis zählt. Ein Novartis-Sprecher betonte dagegen, dass man nicht länger Kunde von Huntingdon sei.

Auf der Novartis Website findet man keine Pressemitteilungen zum Brandanschlag oder zum Tierschutz. In einem PDF zum Thema Corporate Citizenship gibt es eine kurze Stellungnahme von Novartis zum Thema Tierschutz:

„Trotz enormer Fortschritte bei Alternativmethoden sind Tierversuche für die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente in vielen Fällen immer noch unverzichtbar. Tierversuche sind gesetzlich vorgeschrieben, um die Sicherheit und Wirksamkeit neuer Medikamente zu gewährleisten, bevor sie bei Menschen untersucht werden. …“

Spannend ist es nun zu beobachten, ob sich Vasella und Novartis weiterhin bedeckt halten oder ob man in Zukunft auf eine andere Kommunikationsstrategie zurückgreift. Sicherlich wird Novartis oder Vasella nicht in Dialog mit der radikalen MFAH treten.

Neben Novartis haben die Tierschützer diverse weitere Unternehmen, und anderem Roche, terrorisiert. Laut dem Tagesanzeiger soll die Gruppe eine Liste mit mutmasslichen Kunden des Tierversuchslabors führen. 14 der aufgelisteten Unternehmen haben ihren Geschäftssitz oder eine Zweigstelle in der Schweiz.