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Fairnopoly dreht das Spiel um – jetzt wird fair gewirtschaftet

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Eine faire Alternative zu Ebay und Amazon – wäre das nicht was? Ein Online-Marktplatz der konsequent transparent ist und vielen nachhaltigen und fairen Ansätzen folgt. Gibt’s nicht. Gibt’s wohl: Sie heißen Fairnopoly und kommen aus Berlin. Auf Fairnopoly werden nur fair gehandelte oder gebrauchte Produkte angeboten. Die Plattform dient jedem als Online-Flohmarkt: Ob Händler oder Privatperson, jeder darf verkaufen und kaufen. Das Besondere an Fairnopoly ist aber eigentlich, dass sie als Genossenschaft organisiert sind. Moment mal – ist das nicht ein etwas veraltetes Geschäftsmodell? Nein, eben nicht. Es ist ziemlich fair gegenüber unseren gewöhnlichen deutschen Geschäftsmodellen.

Die alternative Geschäftsidee macht sich recht gut und gewinnt an Bekanntheit. Was Fairnopoly noch so ein wenig fehlt, ist eine konsequente Social Media Strategie. Man möchte ihnen gerade helfen. Warum eigentlich nicht? Das wäre doch ein gutes Thema für eine Bachelorarbeit. Welch Zufall, dass für uns PR-Fünftsemester die Bachelorarbeit immer näher rückt. Bekanntlich soll man Gelegenheiten beim Schopfe packen. Also: Mein Thema für die Bachelorarbeit ist eine konzeptionelle Entwicklung zur Social Media Strategie von Fairnopoly – ein spannendes Thema, wie ich finde. Denn so genau weiß keiner, wie es weiter geht mit Fairnopoly. Zur Zeit läuft deren zweite große Crowdfunding Kampagne auf startnext.de. Vor fast einem Jahr im Februar sammelten sie mit ihrer ersten Crowdfunding-Phase bereits 100.000 Euro und konnten damit deren Unternehmen starten. Nachdem also 2013 die Grundpfeiler errichtet wurden, ist das Ziel der zweiten Crowdfunding-Phase, Fairnopoly 2014 so richtig zum Laufen zu bringen, sodass es ganz alleine auf seinen bisher noch wackligen Grundpfeilern stehen kann.

Mit der zweiten, aktuellen Kampagne geht es allerdings ein wenig langsamer voran als mit der ersten. Die vorherige erreichte innerhalb von nur vier Wochen ihr Fundingziel. Jetzt sind bereits zehn Wochen verstrichen und das Fundingziel mit 125.000 Euro ist zu 65% erreicht. Nur noch acht Tage läuft die Kampagne! Dabei hat das zwölfköpfige Team von Fairnopoly die letzten Monate auf Hochtouren für die Kampagne gearbeitet und war beinahe der Erschöpfung nahe. Das kann frustrierend sein. Woran könnte dieser Rückschlag liegen? Eventuell, weil nicht klar kommuniziert wurde, weshalb diese zweite Crowdfunding-Phase so notwendig ist? Eine solche Kampagne finanziert und kommuniziert sich nicht von alleine. Man muss wissen wie es geht und man braucht genug von eben jenen, die es wissen: Manpower! Alles nicht so einfach für ein junges Unternehmen.

Alles egal. Ob es Kritik hagelt oder nur schleppend voran geht, das 13-köpfige Team gibt nicht auf und steckt die letzte Energie in das Projekt „Fairnopoly“. So touren sie beispielsweise zur Zeit mit ihrem Vortrag „Geno 2.0“ durch ganz Deutschland, um ihr faires und nachhaltiges Wirtschaftsmodell für Unternehmen, die „Genossenschaft 2.0“, den Menschen bekannt zu machen. Auch in Darmstadt werde ich zusammen mit Fairnopoly solch einen Workshop organisieren.

Worum geht es genau beim Workshop: Die „Geno 2.0“ ist eine Erweiterung der klassischen Genossenschaft: In der Satzung verankerte Grundprinzipien verpflichten das Unternehmen zu fairem nachhaltigem Agieren und garantieren demokratische Kontrolle.Es geht dabei nicht um Gewinnmaximierung auf Kosten anderer. Jeder soll ein Stück vom Kuchen abbekommen. So spenden Fairnopoly beispielsweise einen Teil ihrer Einnahmen an gemeinnützige Organisationen und einen weiteren Anteil für Korruptionsbekämpfung. Ob dieses Geschäftsmodell funktionieren kann und ob es Zukunft hat, will Fairnopoly mit den Darmstädtern diskutieren. Ihr seid alle herzlich eingeladen. Es muss sich nicht angemeldet werden, es kostet nichts, die Türen stehen offen und es gibt Kekse!

Kommt mich und die lieben Fairnopoly-Freidenker besuchen. Wann? Nächsten Montag, 3. Februar, um 19 Uhr. Wo? TU-Gebäude S103, Seminarraum 175, Hochschulstraße 1, 64289 Darmstadt.