Zum Start ins neue Jahr steht Facebook wieder einmal in der Kritik. Michael Schumacher, der mit einem Schädel-Hirn-Trauma in der Uniklinik in Grenoble liegt, wird auf Facebook für tot erklärt. Nutzer erstellen eine „R.I.P (Rest in Peace) Michael Schumcher“ Fanpage und sammeln seither Likes mit dem Slogan „Like for Respect. Share for Love“. Facebook jedoch unternimmt nichts.
Die Administratoren der Fanpages posten Bilder des Formel-1-Champions mit der Überschrift „He fight with live, now god save him“. Natürlich gibt es hierzu ordentlich Kritik: „Michael Schumacher lebt noch!“, „Diese Seite ist (neben all den anderen Seiten) einfach nur respektlos und asozial“.
Denn es werden nicht weniger Fanpages, die den mehrfachen Formel-1-Weltmeister für tot erklären. Sie sprießen, wie Pilze aus dem Boden, als sei es eine Verschwörung gegen den Verunglückten, der in Grenoble immer noch mit dem Leben kämpft. Zwischen Likes im gerademal zweistelligen Bereich und anderen im vierstelligen Bereich buhlen sie um den „Erfolg“. Fast alle tragen sie denselben Namen: R.I.P Michael Schumacher. Es kann kaum makaberer sein. Die erste Seite ging bereits elf Stunden nach seinem Unfall online.
Doch der Plattformbetreiber Facebook, scheint nichts dagegen zu haben. Seither haben hunderte „Anti-Fans“ die Seite gemeldet. Doch nachdem der Betreiber diesen meldet „Die Seite wurde nicht entfernt“, denn man habe die Beanstandung geprüft und dabei wurde „festgestellt, dass sie nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt“, erstellen nun Nutzer Fanpages mit den Titeln „Michael Schumacher NOT R.I.P“, „Michael Schumacher is alive!“ oder „Get well soon Michael Schumacher“. Ein regelrechter Shitstorm, der ausgelöst wurde und sich weiterspinnt. Dadurch wird Facebook nicht weniger in der Kritik stehen, denn sie scheinen es sich nicht anders zu überlegen.
Ein etwas turbulentes Jahr geht für Facebook zu Ende. Die Kritik bezüglich des Umgangs mit Datenschutz ließ nicht nach und wird es vermutlich nicht so schnell. Auch die NSA-Affäre im Sommer diesen Jahres war kein glückliches Ereignis für den Social-Network-Giganten. Nach den allerersten Beschuldigungen gegen die NSA, ließ sich Facebook gemeinsam mit den anderen Großkonzernen, wie Google, Apple und Microsoft ganze 185 Tage Zeit, um zu reagieren. Zuvor gab es keine Wortmeldung von Facebook zum Vorfall. Dass es darauf Kritik hagelt, war wohl zu erahnen.
Das Erstaunliche bei alldem: Die Nutzerzahlen steigen, die Einnahmen ebenfalls, Facebook geht es gut. Von den vagen Vermutungen, dass Facebook möglicherweise bald von Google+ oder anderen Social Network Konkurrenten, wie LinkedIn ersetzt werde, lässt sich bisher nichts erkennen. Sie arbeiten weiter an neuen Tools und Verbesserungen des sozialen Netzwerkes. Anfang Dezember versprach Mark Zuckerberg bereits, dass 2014 viele neue Tools auf die Nutzer zukommen werden. Mashable schreibt, dass Facebook sich Jahre zuvor darauf konzentrierte ihre Zielgruppe zu erreichen. Doch mittlerweile geht es nur noch darum, die Interessen ihrer Nutzer zu identifizieren, um das Netzwerk ideal anzupassen. Generell scheinen alle eher gespannt auf die Fortschritte und neuen Tools zu warten und denken wahrscheinlich nicht einmal daran, das „Netzwerk“ zu wechseln.