Chunky Monkey, Cherry García, Cookie Dough und co. – Ben & Jerry’s steht für Eiscreme in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, aber auch für Fairtrade und soziales Engagement. Das von zwei Freunden 1978 gegründete Unternehmen setzt sich seit jeher in den verschiedensten sozialen Bereichen ein und verknüpft die Marke mit Klimaschutzprojekten und nachhaltiger Milchwirtschaft.
Dass diese das positive Image und die Popularität fördern, steht außer Frage. Doch auch wer Gutes tut, muss ab und an mit Gegenwehr rechnen. Mit einer Marketingaktion in Australien will das Tochterunternehmen des Unilever-Konzerns auf die Bedrohung des Great Barrier Reefs durch den Ausbau eines Hafens in Queensland aufmerksam machen. Drei Millionen Kubikmeter teils giftiger Schlamm aus dem Hafenbecken sollen im Weltnaturerbe entsorgt werden. Unter dem Motto „Scoop ice cream, not the reef“ („Löffelt Eis, nicht das Riff“) verteilen Mitarbeiter kostenlose Eiscreme und sorgen mit Plakaten an ungewöhnlichen Orten für hohe Öffentlichkeit. Auf diese Weise unterstützt Ben & Jerry’s die #FightForTheReef-Kampagne der Umweltorganisation WWF.
Der Regierung ist die Aktion des Eiscremeherstellers allerdings ein Dorn im Auge, da Arbeitsplätze und Tourismusgelder auf dem Spiel stehen. Umweltminister Andrew Powell bezeichnet die PR-Aktion als „Kampagne von Lügen und Betrug“ und ruft zum Boykott von Ben & Jerry’s auf.

Die Bürger gehen diesem Aufruf allerdings nicht nach – Im Gegenteil: Über 80 Prozent der Brisbane Times-Leser geben an, gerade jetzt Ben & Jerry’s Eiscreme zu kaufen und so den Boykott zu boykottieren. Auch auf Twitter heißt es „The best possible reason to eat more Ben & Jerry’s ice cream”. Laut CEO Dermot O’Gorman spiegelt das Engagement der Firma die Besorgtheit der Menschen über den Umgang mit dem Great Barrier Reef wider. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Social Media-Nutzer sich solidarisch zeigen und somit maßgeblich zum Erfolg der PR-Kampagne beitragen.
Seine Ziele hat Ben & Jerry’s erreicht: Die UNESCO wird darüber beraten, das Riff zum gefährdeten Weltnaturerbe zu erklären, das Firmenimage ist mal wieder poliert und Chunky Monkey, Cherry García und Cookie Dough sind mehr denn je in aller Munde.