Soziale Netzwerke sind eine tolle Sache. In der heutigen Welt sind sie wichtige Werkzeuge, um dauerhaft auf dem aktuellen Stand zu sein oder um in Kontakt mit anderen Menschen zu bleiben. Selbst Unternehmen nutzen soziale Netzwerke regelmäßig, um die Kunden über neueste Geschehnisse zu informieren.
Eines dieser Unternehmen ist keine klassische Firma, sondern ein Fußballverein. Die Rede ist von Eintracht Frankfurt, Erstligist aus Deutschland. Ein Verein mit vielen Fans und einer alten Tradition. Eine gewisse Außendarstellung sollte eigentlich wichtig sein.
Vor ein paar Wochen verkündete der offizielle Twitter-Account der Eintracht, in der Nacht von Sonntag zu Montag, einen vollzogenen Transfer für die kommende Saison: Stürmer Anthony Modeste sollte von der TSG Hoffenheim an an den Main wechseln und in Zukunft mit dem Adler auf der Brust auflaufen. Die Freude unter den Fans im Internet war groß, schließlich wäre Modeste ein Top-Transfer.
Nun, die Sache hatte allerdings einen klitzekleinen Haken: Am Freitag zuvor war Modeste schon offiziell nach Köln gewechselt und hatte dort gültige Papiere unterschrieben. Also drei Tage bevor die Eintracht den Wechsel verkündete. Verwirrung machte sich breit. Was war da los? Am Montag wurde der Tweet gelöscht. Kurz danach folgte die kuriose Erklärung seitens des Fußballvereins.
Dem Datendienstleister „Opta“ war ein Fehler unterlaufen. Dieser Datendienstleiter beliefert die Eintracht mit allerlei Zahlen und Statistiken. Ein nicht zu unterschätzender Bestandteil im deutschen Profi-Fußball. Nebenbei betreuen sie noch den offiziellen Eintracht Twitter-Kanal und haben dort vollen Zugriff auf jegliche Bedienung. Von dieser Quelle kam letztlich auch die Falschmeldung.
Richtig gehört: Hinter dem offiziellen Twitter-Account von Eintracht Frankfurt steckt kein Mitarbeiter des Vereins. Da schreiben Leute, die wenig bis nichts mit dem Verein zu tun haben. Das ist der „Vorteil“ einer ausgelagerten Social-Media Abteilung. Geld und Personal gespart. Ganz einfach.
Die Nebenwirkungen? Kaum der Rede we…naja, vielleicht doch. Der Faux-Pas sorgte im Netz für ziemliche Erheiterung. Die Entschuldigung seitens „Opta“ erfolgte dann (Überraschung!) über Twitter und sorgte für noch mehr Scherze.
Der Pressesprecher der Eintracht meldete sich daraufhin wie folgt zu Wort: „Die wollten sich eigentlich mit dem Köln-Account einloggen. Da ging wohl was schief.“ Ob diese Aussage triefendem Sarkasmus oder doch der witzigen Wahrheit entspricht, wird man wohl so einfach nicht erfahren. Amüsant war sie aber in jedem Fall.
Natürlich fühlte man sich beim 1. FC Köln ebenfalls dazu genötigt, ein Statement zum Thema ab zu geben. In einem Tweet bot man der Eintracht eine einjährige Mitgliedschaft für den FC-TV-Account an – damit die Frankfurter auch immer bestens über das Vorgehen der Rheinländer informiert sind. Nächstenliebe wie man sie heute nur noch selten findet.
Netter Versuch, aber vermutlich lehnte die Eintracht dankend ab. Das war übrigens schon der zweite Twitter-Fehler, der der Eintracht in den letzten Wochen passiert ist. Schon am Ende der letzten Saison dementierte der Twitter-Account eine Aussage des eigenen Torwarts, die dieser im Live-TV getätigt hatte. Das sei so nie gesagt worden, hieß es. Ja ne, ist klar.
Ein fast schon logischer Schritt ist nun, das die Eintracht die Zuständigkeit für ihren Twitter Account wieder voll in den Verein eingliedern möchte. Wen wundert‘s?
von Fabian Sinner