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Ein Camp für den PR-Nachwuchs

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Im PR-Fundsachen Interview: Daniel Rehn, Junior Account Manager bei achtung! in Hamburg.

 

Zuerst einmal vielen Dank Daniel, dass du dir die Zeit nimmst unsere Fragen zu beantworten.

Nichts zu danken. Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, wenn ich meinem alten Campus und den Studenten dort etwas zurückgeben kann.

Hamburg, 18. Januar: #30u30 und du warst dabei! Kannst du uns kurz erklären um was es geht?

Die #30u30 sind eine Initiative des PR Reports im Vorfeld der PR Report Awards, die jedes Jahr im Mai in Berlin verliehen werden. In diesem aus dem angloamerikanischen Raum bekannten Format werden 30 Nachwuchstalente unter 30 Jahren zusammengetrommelt, um an einem Tag zu zeigen, was man drauf hat. Am Ende des Tages mit Präsentations- und Workshopelementen wurden die drei Qualifikanten nominiert, die in drei Monaten dann nochmals zeigen, was der Nachwuchs tatsächlich kann, um sich den begehrten Nachwuchspreis zu sichern.

Was haben die PR Report Awards bzw. der Nachwuchspreis damit zu tun? Braucht es denn eine solche Initiative?

Ob es diese Initiative tatsächlich braucht wurde am 18. Januar immer wieder diskutiert. Letztes Jahr wurde der Nachwuchspreis zum Beispiel nicht verliehen, nachdem die Jury der Meinung war, dass keiner der Young Professionals das Zeug mitbringen würde, um sich diese Auszeichnung zu verdienen.
In der Folge gab es viele Diskussionen darüber, was für ein Zeichen das in Richtung Nachwuchs sei, wenn man so direkt sagt „Ihr habt gar nicht so viel drauf, wie ihr denkt“. Ich persönlich empfand das als ein ganz schlimmes Signal, da ich selber einer dieser Jungen bin.

Diese harsche Aussage beruhte sicher aber auch darauf, dass man die Arbeit vieler Youngster überhaupt nicht sehen und einordnen kann, wenn sie als Junioren in Agenturen oder Aufsteiger in Unternehmen nicht auf dem Radar der Jury auftauchen.

Ich denke, dass die #30u30 genau der richtige Ansatz sind, um zu zeigen, dass es eine Menge talentierter und junger Kommunikatorinnen und Kommunikatoren gibt, die sich ihre erste Sporen schon verdient haben und noch weitere verdienen werden. So lernte man sie richtig kennen.

Du bist also einer unter den 30 Young Professionals. Beschreib uns wie du dich vorstellen solltest (PechaKucha-Methode) und wie du diese Art der Präsentation bewertest.

Das Format PechaKucha ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit Präsentationen gesammelt hat oder gerne vor Publikum spricht. Das Prinzip ist simpel: Jeder von uns 30 hatte 20 Folien, die alle 20 Sekunden automatisch weiterblättern. In 6:40 Minuten musste also ein Thema inhaltlich komplett vermittelt werden.

In drei parallelen Gruppen hatte jeder also seine 400 Sekunden Rampenlicht, um sich zu präsentieren. Die meisten von uns haben Themen aus ihrem Agentur- und Unternehmensalltag mitgebracht. Andere haben die Möglichkeit für eine kurze Selbstvorstellung vor den anderen Youngstern und einem Jurymitglied genutzt. So wie ich zum Beispiel.

Auf dem ganztätigen Workshop gab es für euch Young Professionals Aufgaben zu lösen – am Ende wurden Sieger gekürt. Um was ging es und wie lief das ab?

Nach einer weiteren Pause wurden wir in fünf Gruppen neu zusammengewürfelt. Aufgabe war es, aus zwei fiktiven Briefings zu wählen und innerhalb von 90 Minuten gemeinsam eine achtminütige Präsentation zu entwickeln. Zum einen gab es eine Produkteinführung mit klarem Marketing-Hintergrund, zum anderen ging es im Rahmen einer Spartenausgliederung um klassische Unternehmenskommunikation.

Mit Ablauf der Zeit wurden die Ideen vor der Jury, bestehend aus Nico Kunkel vom PR Report, Stefan Keuchel von Google Deutschland und den Agenturinhabern Bernhard Fischer-Appelt und Alexander Güttler, und den anderen #30u30 präsentiert.

Wieder wurden Inhalt, Strategie, Präsentation und auch weiche Faktoren wie Team-Chemie bewertet. Auf Basis dessen wurden dann die drei Siegerinnen – Laura Fischer, Julia Huhn und Patricia Schiel – gekürt.

Im Netz bin ich über den Slogan „Jeder der dabei ist, ist ein Gewinner“ gestolpert. Wie weit stimmst du der Aussage zu?

Ich stimme dieser Aussage von Nico Kunkel absolut zu. Sie fiel, als wir uns am Vorabend des Camps schon mit einigen Teilnehmern in einem Restaurant an der Alster zum Kennenlernen getroffen haben. Wir haben alle ungemein schnell einen Draht zueinander gefunden und viel Spaß gehabt.

Auch wenn die Teilnahme an der Award-Verleihung im Mai im Raum stand, das gemeinsame Lernen voneinander, der Austausch und eben auch der Spaß waren weitaus wichtiger. Das hat man schon allein daran gemerkt, dass sich wirklich alle für die drei Mädels gefreut haben. Keiner war grantig oder eingeschnappt, es nicht geschafft zu haben. Im Gegenteil.

Was war dein persönliches Highlight des Camps und inwiefern wird dich #30u30 weiter begleiten?

Es fällt schwer aus diesem schönen Tag ein Highlight auszuwählen. Dafür war zu viel Herzlichkeit untereinander, obwohl es doch eigentlich einen Wettkampfgedanken hätte geben sollen. Wahrscheinlich ist es das, was mir so daran gefiel. Junge, aufgeschlossene und mit Neugier auf den anderen gesegnete Talente kamen zusammen, um gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten und aufeinander einzugehen.

Es war der Inbegriff dessen, was diese Nachwuchsgeneration meiner Meinung nach ausmacht: Das Miteinander, um etwas zu bewegen.

Insofern werden mich die #30u30 sicher noch lange begleiten. Wir haben uns ausgetauscht und werden nach Möglichkeit allesamt im Kontakt bleiben. Allein schon, um Laura, Julia und Patricia dann im Mai in Berlin die Daumen zu drücken, wenn sie uns alle vertreten.

Die drücken wir natürlich auch! Klingt nach einem sehr gelungenen Camp – danke für deine Berichterstattung.

  1. […] Bereits am Vorabend traf sich ein Gros der 30 Teilnehmer zum gemeinsamen Plausch, Umtrunk und Essen am Jungfernstieg mit Blick auf die Alster, um sich zu beschnuppern und einander kennenzulernen. Es war der ideale Auftakt für einen spannenden Tag, den Jan-Kristian Jessen in einer Storify festgehalten hat und von Blogposts von Martin Michel und von Linda Sasse ergänzt wird, mein Interview mit den PR-Fundsachen gibt es als Topping dazu. […]

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