Steckbrief zur Person
Name: Thomas Pfeiffer
Jahrgang: 1976
Aktuelle Tätigkeit: Der Medienpädagoge Thomas Pfeiffer ist selbständiger Social Media-Berater. Er begleitet Unternehmen auf ihrem Weg ins Web 2.0. Sein Blog webevangelisten.de – in dem er zu aktuellen Themen rund um das Social Web bloggt – ist regelmäßig in den Top 100 der Deutschen Blogcharts vertreten. Auch auf Twitter hat Pfeiffer (@codeispoetry) ein beachtliche Gefolgschaft von inzwischen über 3000 Followern.
PR-Fundsachen: Herr Pfeiffer, wie sind Sie zur PR gekommen?
Thomas Pfeiffer: Wie die Jungfrau zum Kinde: Während des Studiums der Pädagogik habe ich mich schon viel mit Internet und Programmierung beschäftigt. Als progammierender Sozialwissenschaflter ist mir das Thema Social Media natürlich besonders nah.
Die klassische PR hat ja viel mit Kommunitkation und Journalismus zu tun. Die ist vor allem dem hergebrachten Kommunikationsparadigma verhaftet, das wir von den Massenmedien her kennen: Ein Sender,viele viele Zuhörer, kein nennenswerter Rückkanal. Im Social Web ist das anders: Plötzlich können viele etwas lauter Sprechen und dieses „Gemurmel“ der vielen wird zunehmend lauter. Das ist natürlich für mich als Sozialwissenschaftler/Pädagoge sehr spannend: Der Mensch und seine (zwischenmenschliche) Kommunikation wird auch im Medienbereich zunehmend wichtiger.
PR-Fundsachen: Welche Fähigkeiten sollten kommende PRler in den Beruf mitbringen?
Thomas Pfeiffer: Natürlich muss man sich schriftlich gut ausdrücken können, denn die meiste Kommunikation geschieht nach wie vor über schriftliche Texte (Podcast und Videocast werden auch in Zukunft nur einen geringen Teil ausmachen). Als Praktiker muss man auch verstehen, dass man immer mit Menschen zu tun hat, und deren Bedürfnisse muss man in der Kommunikaton ernst nehmen. Reines „Klickvieh“ gibt es auch im Social Web nicht. Ein PR-Praktiker muss man jeden einzelnen Menschen, der sich mit mir oder meinem Thema auseinandersetzt, ernst nehmen und es mögen, mit ihm in den Austausch zu treten. Dazu gehört auch, dass man Spaß an Diskussionen hat und im Stande ist, den mitunter rauhen Umgangston innerhalb des Social Web souverän zu überstehen.
PR-Fundsachen: Wohin wird sich die Online-PR in der Zukunft entwickeln?
Thomas Pfeiffer: Das klassische Sender-Empfänger-Modell wird gerade im Onlinebereich zunehmend abgelöst von einem Viele-Sender-Modell. Für ehemals kommunikationsstarke Unternehmen wird es zunehmend schwerer, die alleinige Kontrolle über die eigne Marke zu behalten. Unternehmen müssen von ihrem hohen Ross ein wenig herabsteigen und sich – ein wenig – mehr auf Augenhöhe mit der breiten Masse austauschen. Dazu ist ein Umdenken in der gesamten Unternehmenskommunikation nötig.
Sämtliche im Rahmen der Kurzinterviewreihe „Die PRaktiker“ entstandenen Antworten und Texte sind ebenso wie die Bilder Eigentum unserer Interviewpartner und erscheinen mit ihrer Genehmigung, so fern nicht anders mit uns ausgemacht, ausschließlich im Studiengangsweblog zum Schwerpunkt Online-PR der Hochschule Darmstadt, den PR-Fundsachen (https://www.pr-fundsachen.de/). Sollte Interesse an einem der Texte/ Interviews bestehen, bitten wir darum, sich mit uns bzw. unserem Interviewpartner in Verbindung zu setzen.