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Die PRaktiker (6): Torsten Herrmann

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Steckbrief zur Person

Name: Torsten Herrmann

Alter: 40

Aktuelle Tätigkeit: Inhaber einer PR- und Marketingberatung

PR-Fundsachen: Herr Herrmann, wie sind Sie zur PR gekommen?

Torsten Herrmann: Durch Zufall. Ich musste während der Bewerbungsphase nach meinem BWL-Studium arbeiten und nahm einen Studentenjob an (ich studierte immer noch Philosophie), bei dem es 22 Mark pro Stunde gab. PR hatte ich aus heute unerfindlichen Gründen überhaupt nicht auf dem Schirm. Dann habe ich lange nachgedacht und schließlich das Angebot des Agenturinhabers angenommen.

PR-Fundsachen: Welche Fähigkeiten sollten kommende PRler in den Beruf mitbringen?

Torsten Herrmann: Sicherlich sind meine Punkte sehr B2B-orientiert, da ich hauptsächlich in dem Bereich arbeite. Die Anforderungen sind mit Sicherheit höher geworden, ebenso auch die Chancen. Also: Online-Affinität, gute Schreibe (gerne auch praktisch nachweisbar), hohe Allgemeinbildung, fundiertes Marketingwissen, fundiertes Vertriebs-/Verkaufswissen um zu verstehen, welche Probleme die Kunden wirklich haben und weniger um die eigenen Leistungen zu verkaufen, Erfahrungen im Social-Media-Bereich (Bloggen, Twittern etc.), Interesse an alten und neuen Medien (ich bin z. B. Zeitschriften-Junkie), Erfahrungen mit Multimedia/Film/Audio, soziale Fähigkeiten wie Teamgeist/ausgeprägte Kontaktfähigkeit/ehrliches Interesse an anderen Menschen/keine Eitelkeiten/sehr hohes Einfühlungsvermögen in andere Menschen, HTML-Kenntnisse und gerne mehr, die Fähigkeit zu abstraktem Denken, fundiertes Ethik/CSR-Wissen, bei B2B: technisches Verständnis sowie Geschäftsprozessverständnis. Die besten Studienfächer sind für mich neben allen kommunikationswissenschaftlichen (dazu zähle ich auch Ihren) übrigens BWL, Soziologie, Anthropologie/Ethnologie und Philosophie. Ich glaube, dass von dort die spannendsten Anregungen kommen, um in diesem Beruf zu bestehen.

PR-Fundsachen: Wohin wird sich die Online-PR in der Zukunft entwickeln?

Torsten Herrmann: Ich tue mir ja schwer mit dem Begriff Online-PR. Ich halte ihn schlicht für überflüssig. Ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zwischen klassischer PR und Online-PR, außer dass PR endlich der Komfortzone entrissen wurde. Alles ist schneller geworden, es müssen mehr Medien bedient werden, die Kommunikation findet zunehmend Online statt, man muss mehr Kanäle bedienen und beobachten etc. Vor allem aber muss die PR endlich auch mit anderen Menschen als nur mit Journalisten, Analysten und ein paar anderen Stakeholdern kommunizieren. Das sind die meisten einfach nur nicht gewohnt. Am Fundament hat sich meines Erachtens dennoch nichts geändert. Wir vertreten die Interessen und kommunizieren im Interesse unserer Unternehmen und Auftraggeber.

PR-Fundsachen: Herr Herrmann, vielen Dank für dieses Interview!

Sämtliche im Rahmen der Kurzinterviewreihe „Die PRaktiker“ entstandenen Antworten und Texte sind ebenso wie die Bilder Eigentum unserer Interviewpartner und erscheinen mit ihrer Genehmigung, so fern nicht anders mit uns ausgemacht, ausschließlich im Studiengangsweblog zum Schwerpunkt Online-PR der Hochschule Darmstadt, den PR-Fundsachen (https://www.pr-fundsachen.de/). Sollte Interesse an einem der Texte/ Interviews bestehen, bitten wir darum, sich mit uns bzw. unserem Interviewpartner in Verbindung zu setzen.

  1. Hallo Daniel,

    interessantes Interview. Insbesondere die Antwort zu der letzten Frage finde ich wichtig. Der Unterschied zwischen Online-PR und klassischer PR ist laut Herrmann nicht fundamental – ich stimme ihm da voll zu. Und dass der Dialog mit den Zielgruppen erweitert wird, macht die (Online)PR doch erst recht spannend. Danke für dieses knappe, dirkete aber doch inhaltlich ergiebige Interview.

  2. […] Weiter gehts mit den Fundstücken aus dem PR-Praktiker E-Book der Hochschule Darmstadt. Torsten Herrmann betreibt das Chain Relations Blog und hat angesprochen auf die Zukunft der Online-PR klare Worte. Ich halte den Begriff Online-PR für überflüssig. Ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zwischen klassischer PR und Online-PR, außer dass PR endlich der Komfortzone entrissen wurde (…). Vor allem aber muss die PR endlich auch mit anderen Menschen als nur mit Journalisten, Analysten und ein paar anderen Stakeholdern kommunizieren. Das sind die meisten einfach nur nicht gewohnt. Am Fundament hat sich meines Erachtens dennoch nichts geändert. Wir vertreten die Interessen und kommunizieren im Interessen unserer Auftraggeber. ==> gesamtes Interview […]

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