Steckbrief zur Person
Name: Christian de Vries
Alter: 46
Aktuelle Tätigkeit: Kommunikationsberater – und wenn es die Zeit zulässt auch Blogger und Twitterer
PR-Fundsachen: Herr de Vries, wie sind Sie zur PR gekommen?
Christian de Vries: Durch einen eigenen Entschluss. Ich hatte mehr als zehn Jahre als Redakteur für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet und irgendwann war das Gefühl da, alles geschrieben zu haben. Also schaute ich mich um und versuche mich seither in der PR – mit allen Fehlern, die man in der beginnenden Selbstständigkeit machen kann. Also auch: viel gelernt. Ich hatte sehr schnell sehr interessante Kunden und habe mich in deren Materie eingearbeitet. Mein Spezialgebiet bis heute: Mittelstand und Spezialisten.
PR-Fundsachen: Sie sagen, Sie haben als Journalist angefangen und dann das „Lager“ gewechselt. Mit dem Blick zurück gerichtet, welche Fähigkeiten sollten kommende PRler Ihrer Meinung nach in den Beruf mitbringen?
Christian de Vries: PRler müssen offen sein. Offen für das, was ihre Kunden sagen, für deren Umfeld, für die Kommunikation. Also erst einmal zuhören. PRler müssen meiner Meinung nach aber auch über den Tellerrand schauen können, müssen vielleicht an Aspekte denken, die der Kunde so noch nicht sieht. Dazu gehört etwas Lebenserfahrung.
Mehr als bisher müssen sie aber in Zukunft viel mehr Kanäle bedienen, um eine gute Kommunikation auf die Beine zu stellen. Eine grundsätzliche technische Affinität kann dem PRler in Zukunft schon helfen.
PR-Fundsachen: Und wohin wird sich die PR, insbesondere mit dem Schwerpunkt Online-PR, in der Zukunft entwickeln?
Christian de Vries: Online bietet heute schon die Plattform für das Kennenlernen, für das Bereitstellen und Austauschen von Daten, für die Kontaktaufnahme. Außerdem bietet es heute schon mit guten Werkzeugen Möglichkeiten für ein gutes Monitoring, also das Zuhören. Online-PR muss das ausbauen, um gute Gespräche führen zu können. In der Zukunft wird die Usability verbessert werden, gleichzeitig vermischen sich die Bereiche PR – hier meine ich sowohl Public Relations als auch Personal Relations – und das Reputationsmanagement immer mehr.
Gespräche werden nicht mehr mit Massen geführt, sondern viel mehr mit Kleingruppen und einzelnen Personen. Und Online-PR wird aber auch in Zukunft nicht alles sein. Sie muss dafür Sorge tragen, dass jederzeit auch ein persönliches Gespräch möglich ist.
Herr de Vries, vielen Dank für das Interview!
Sämtliche im Rahmen der Kurzinterviewreihe „Die PRaktiker“ entstandenen Antworten und Texte sind ebenso wie die Bilder Eigentum unserer Interviewpartner und erscheinen mit ihrer Genehmigung, so fern nicht anders mit uns ausgemacht, ausschließlich im Studiengangsweblog zum Schwerpunkt Online-PR der Hochschule Darmstadt, den PR-Fundsachen (https://www.pr-fundsachen.de/). Sollte Interesse an einem der Texte/ Interviews bestehen, bitten wir darum, sich mit uns bzw. unserem Interviewpartner in Verbindung zu setzen.