Zeitschriften. Es gibt unendlich viele, zu fast jedem erdenklichen Thema. Schrumpfende Anzeigenmärkte und Auflagenzahlen sowie die steigende Qualität im Internet zwingen die Zeitschriften- und Zeitungsverlage zu großer Kreativität. Vielleicht wartet schon bald etwas Neues in unserem Briefkasten: die personalisierte Zeitschrift.
Die Idee ist nicht neu. Schon vor einem Jahr hatte das Unternehmen mmbm die Idee, Magazin-Inhalte nach Zielgruppen gezielt und individuell zusammenzuwürfeln. Das Interesse seitens der Verlage war begrenzt. Ein neues Konzept für die Individualisierung der Zeitschriften hat nun die Konmedia GmbH: nicht der Inhalt, sondern ein zusätzlicher Umhefter um das Cover soll für die Einzigartigkeit jeder Abo-Ausgabe sorgen. Premium-Kunden werden so gezielt(er) angesprochen. Viele Möglichkeiten sind denkbar – sie reichen von der persönlichen Anrede auf dem Cover, über personalisierte TV-Magazine mit individuellen Filmtipps, bis hin zu Fitness-Magazinen, die auf den Leser zugeschnittene Trainings- und Ernährungsratschläge geben. Auch Anzeigen könnten individuell und damit effektiv(er) eingesetzt werden. Grenzen ziehen „lediglich“ die dafür zwingend notwendigen Kundeninformationen.
Gerade sehe ich auf basimo.de, dass idiomag eine kostenlose, personalisierte Musikzeitschrift startet – jedoch online. Dort können nach der Anmeldung der persönliche Musikgeschmack und weitere Interessen angegeben werden. Anschließend erhält der User ausgewählte Artikel zu den vorher angegebenen Themen. Wie der Autor von basimo.de sehr treffend feststellt, ist es jedoch gerade bei Musikmagazinen toll, immer wieder über Künstler zu „stolpern“, von denen man vielleicht sonst nie etwas gehört hätte.
Dies gilt für Print-Magazine genauso. Wer immer nur Artikel zu bestimmten, festgelegten Themen liest, sieht nur schwer über den eigenen Tellerrand hinaus… Ich bin jedenfalls gespannt auf die Zeitschriften der Zukunft – wie auch immer sie aussehen mögen.
Quelle: Value – Das Magazin für Medienproduktion und Unternehmenskommunikation / Otober 2006; S. 24/25