Um die Unterstützung für Katars WM-Bewerbung zu sichern, hat der ehemalige katarische Fußball-Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle der Fifa-Exekutive gezahlt. Die belastenden Dokumente liegen der britischen Zeitung „Sunday Times“ vor.

Die Organisatoren der WM 2022 in Katar wiesen die Bestechungsvorwürfe zurück und versicherten, Bin Hammam habe in den Bewerbungsverfahren keine Position eingenommen. Mit diesem vehementen Dementi haben die Verantwortlichen sich keinerlei Rückzugsmöglichkeiten gelassen, um sich aus der Krise zu erklären. Eine Krise, die Katar möglicherweise die Austragung der WM kosten wird?
Wie eine Krise aus Sicht der PR glücklich überstanden werden kann, zeigt der Deutschlandchef von Burger King, Andreas Bork.
Drei Wochen nach den Enthüllungen des „Team Wallraff“ über Hygiene-Missstände in mehreren Burger King Filialen stellte sich Andreas Bork einem Interview für das RTL Magazin „Extra“. Hierin erklärte er, dass sich der Besitzer des größten deutschen Franchisenehmers Yi-Ko Holding und Verantwortlicher für die schlechten Bedingungen, Ergün Yildiz, aus dem Tagesgeschäft zurückziehen musste. „Wir haben klare Anweisungen gegeben, dass die operativen Standards, die hohen Burger-King-Standards, die weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen, eingehalten werden. Und wir haben schon angekündigt, dass wir ab Juni nach Tarif bezahlen werden bei der YiKo“, so Bork. Außerdem gab Andreas Bork an, dass der TÜV Süd zukünftig in den Küchen nach dem Rechten sehe. Er kündigte weitere Maßnahmen an, um die Missstände zu beheben und das erneute Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Bork lieferte hierbei ein Meisterstück der Krisen-PR ab. Schnell reagierte er auf die Berichterstattung, indem er nicht die Kritiker angriff und alle Vorwürfe dementierte, sondern schnell um Konsequenzen bemüht war. So musste sich Ergün Yildiz, Eigner der Yi-Ko Holding, zwar aus dem Tagesgeschäft verabschieden, bleibt jedoch ein wichtiger Geschäftspartner von Burger King.
Im Interview selbst wurden keine weiteren kritischen Punkte angesprochen. Die Frage, wie die Geschäftsbeziehung zu Ergün Yildiz in Zukunft aussehen wird, blieb offen. Zu guter Letzt lud Andreas Bork Journalisten und Kunden ein, sich hinter dem Tresen bei Burger King umzuschauen, um sich von den eingehaltenen Standards selbst zu überzeugen. Ein Vorschlag, der allerdings auch nach hinten losgehen könnte.
Ob die PR-Krise der Organisatoren in Katar genauso glimpflich ausgeht oder aber noch größer wird, bleibt abzuwarten. In Sachen Krisenkommunikation können sie von Burger King jedenfalls noch viel lernen.