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Der Verlag cbj setzt auf kreative Buchhändler

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„Gewinnen Sie 5.000 Euro Werbekostenzuschuss für Ihre „Emerald“-Werbung.“ Diese Überschrift trug ein Informationsschreiben des Verlags cbj, das Mitte Dezember an viele deutsche Buchhandlungen verschickt wurde. Irgendwo habe ich so etwas schon einmal gehört: Schicken Sie uns Ihre Werbe-Ideen und wir suchen uns den Gewinner aus. Ein Pitch in der Buchbranche? Das ist neu, aber ich muss zugeben eine richtig schlaue Idee. 5.000 Euro sind für mittelständische Buchhandlungen eine Menge Geld und kreativ müssen Buchhändler sowieso sein – zum Beispiel bei der Dekoration ihrer Schaufenster oder der Organisation von Sonderaktionen.

Ein zu verschmerzender Beitrag

Verlage sind ständig unter dem Druck neue tolle Ideen für den nächsten großen Release zu planen. Mitternachtsverkäufe für Harry Potter, Vampirgeschichten ohne Ende oder die Verfilmung aller Bücher einer Reihe wie bei Stieg Larsson – davon träumen Verlage. Doch wie entsteht ein neuer Hype? Je mehr an einer Idee basteln desto eher ist etwas dabei, was hitverdächtig sein kann. Da verwundert es eigentlich, dass nicht schon früher jemand darauf gekommen ist, die Ausführenden der Aktionen – die Buchhändler – mit einzubinden. Da sind 5.000 Euro ein zu verschmerzender Beitrag.

Nicht offiziell?

„Unter allen Einsendern verlosen wir 5.000 Euro. Schreiben Sie uns und gewinnen Sie.“ Dem Schreiben ist freundlicherweise auch ein Leseexemplar beigelegt, damit die Empfänger auch wissen, worum es geht. Leseexemplare sind seit einigen Jahren nicht mehr selbstverständlich und müssen teilweise für jeden Buchwunsch ausdrücklich erfragt werden. So zeigt sich hier cbj wirklich großzügig. Das normale Volk soll aber scheinbar nichts von der Aktion mitbekommen, denn auf der Internetseite des Verlags ist nichts zu finden. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt!