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Das Reich der Mitte und die Zensur

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Es ist und bleibt ein ewiger Krieg zwischen China und dem Internet. Allerdings ist es ein Krieg, den die Regierung auf Dauer nur verlieren kann.

Auf der einen Seite steht das kommunistische Regime, das im Kampf gegen seinen momentan wohl größten Feind 50.000 Internet-Polizisten ins Feld schickt. Diese sollen dafür sorgen, dass im Reich der Mitte keine unerwünschten und regimekritischen Inhalte verbreitet werden. Zudem werden Internetsüchtige in sogenannte Boot-Camps gesteckt und dort unter strengsten militärischen Methoden „umerzogen“.

Auf der anderen Seite des Kampffeldes stehen geschätzte 122 Millionen Webseiten, die schwerlich alle einzeln überprüft werden können. Zwar sperrt die chinesische Regierung regelmäßig populäre Seiten wie Google oder MySpace (eine komplette Auflistung aller gesperrten Homepages gibts bei der Great Fire Wall Of China), doch inzwischen gibt es mehr und mehr Möglichkeiten für die dortige Bevölkerung, sich diese Seiten trotzdem anzeigen zu lassen.

Eine dieser Möglichkeiten hat sich nun bewährt: Nachdem die chinesische Zensurbehörde die Photo-Sharing-Webseite Flickr Mitte der Woche blockiert hatte (Ausgangspunkt war die Veröffentlichung von Demonstrationsfotos gegen ein geplantes Chemiewerk), gab es schon kurz darauf ein Firefox-Plugin, mit dessen Hilfe man die Sperre umgehen konnte. Auch Betreiber diverser Blogs waren nicht untätig geblieben und gaben auf ihren Seiten Tipps und Anleitungen.

Ausgehend von solchen Entwicklungen: Ist Chinas Kampf gegen das Netz längst hinfällig geworden? Oder findet das Regime immer noch neue Wege, das World Wide Web im eigenen Land zu kontrollieren?

Eure Meinungen…

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