Einer der Aufreger der letzten Woche war sicherlich die Organspende-Show der Produktionsfirma Endemol. Hier sollten live im niederländischen Fernsehen drei nierenkranke Menschen um die Gunst einer todkranken Frau kämpfen, damit diese einem von ihnen das lebensrettende Organ spendet. Die Sendung hatte im Vorfeld für reichlich Kritik gesorgt.
Gestern Abend nun lief die „Spender-Show“ auf dem öffentlich-rechtlichen Sender BNN. Am Ende kam raus: alles Schwindel. Es gab überhaupt keine Niere zu gewinnen. Die Todkranke: eine kerngesunde Schauspielerin. Die Kandidaten: zwar wirklich nierenkrank, aber von Anfang an eingeweiht. Das Ganze war eine aufwendig inszenierte Kampagne, um in den Niederlanden auf das Problem mangelnder Spenderorgane aufmerksam zu machen.
Auf den ersten Blick scheint das Konzept aufzugehen. Die Einschaltquote der Sendung war die zweithöchste aller Zeiten in den Niederlanden. Allein während der Show hätten rund 12.000 Menschen per SMS als Spender registrieren lassen wollen. Nun hagelt es von allen Seiten Lob für das Format. Den Verantwortlichen scheint der große Coup gelungen zu sein.
Medienrauschen würdigt die Show als eine „große Inszenierung“.
Aber wird das Aufführen eines solch makaberen Schauspiels das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den Mangel an Spenderorganen nachhaltig beeinflussen? Oder wird die gewonnene Aufmerksamkeit zusammen mit dem Wirbel um die Sendung verpuffen?
Bei dieser Inszenierung fällt mir unabhängig von ihrer Effizienz sofort eine Kennzeichnung dafür ein:
„Der Zweck heiligt die Mittel“
BNN war Brilliant, alle sind verarscht worden. Auch ihr Langweiler…..
Ah ja, danke für diesen differenzierten Beitrag…