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Dafür gibt es doch ’ne App!

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Mobile & Social Media Recruiting – geht das?  

Von eRecruiting bis Guerilla Recruiting – die Kreativbranche lässt sich inzwischen so einiges einfallen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Auch Social Media Recruiting und speziell entwickelte Apps gewinnen bei HR-Managern an Beliebtheit. Doch wie kommen sie bei den potenziellen Bewerbern an? Der erste trendMonitor zum Thema „Mobile & Social Media Recruiting“ soll darüber Aufschluss bringen. Doch nicht jeder ist mit dieser Studie zufrieden.

Junge Talente für die Kreativbranche finden? Gar nicht so einfach! Eine Vielzahl an Agenturen und Unternehmen umwerben den Nachwuchs. Da muss schon eine einzigartige Idee her, um die potenziellen Bewerber auf sich aufmerksam zu machen. Das Recruiting soll einen positiven Eindruck hinterlassen, im Gedächtnis bleiben und im besten Fall das Image des Unternehmens pflegen.

Wer Talente will, muss auffallen

Foto: CC BY 2.0 Phil Roeder
Foto: CC BY 2.0 Phil Roeder

Außergewöhnliche Recruiting-Lösungen wie Heineken’s „The Canditate“, die „IKEA: Career Instructions“ oder die „Pizza Digitale“ von Scholz & Friends verbreiten sich schnell. Doch auch Social Media Recruiting und spezielle Apps sind bei HR-Managern immer beliebter. Aber sind diese auch wirklich sinnvoll?

Das trendence Institut beschäftigt sich mit Employer Branding und eRecruiting-Lösungen. Es hat Mitte Dezember 2013 den ersten trendMonitor zum Thema „Mobile & Social Media Recruiting“ veröffentlicht. Dazu hat das Institut unter anderem rund 1.300 Studierende, SchülerInnen und junge Berufstätige befragt.

Wie hätten Sie’s denn gern?

Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) wünschen sich laut trendMonitor eine direkte Ansprache von Recruitern per E-Mail. In der Realität haben dies jedoch nur rund acht Prozent jemals erlebt. Active Recruiting über Social Media können sich gerade einmal 14 Prozent der Befragten vorstellen – und etwa genauso häufig werden die jungen Talente heutzutage über Xing, LinkedIn &Co von Headhuntern angesprochen.

Auch gegenüber speziellen Recruiting Apps haben die Befragten Vorbehalte. Sie haben Bedenken wegen des Datenschutzes, halten die Apps für unseriös oder andere Bewerbungsmethoden für besser.

„Die Hemmschwelle sich zu bewerben wird geringer,
sodass der Arbeitgeber Schwierigkeiten hat ernstgemeinte Bewerbungen zu erkennen.“
(Informatik-Student, 25 Jahre. Quelle: trendMonitor)

Quelle: wollmilchsau.de
Quelle: wollmilchsau.de

Das gibt’s ja gar nicht!

Irrelevant? Unseriös? Für dieses Barometer-Ergebnis sieht die Hamburger Digitalagentur Wollmilchsau andere Gründe. Die Agentur für Personalmarketing und Employer Branding hatte 2013 ebenfalls eine Mobile Recruiting Studie veröffentlicht. Das Ergebnis: Gerade einmal sieben der 160 untersuchten Unternehmen besaßen überhaupt eine Mobile Recruiting App.

„Was ich damit sagen möchte, Recruiting-Apps sind nicht relevant, weil es sie einfach nicht gibt, und nicht weil die Zielgruppe sie nicht nutzen möchte“, heißt es dazu in einem Kommentar der Agentur über den trendMonitor. Die Studie gäbe keine Erkenntnisse darüber, wie Recruiting Apps tatsächlich auf die Befragten wirken – da es solche Apps quasi nicht gäbe. Die Befragten wüssten also nicht, worüber sie sprechen und was sie da gerade als unseriös verurteilen.

Quelle: wollmilchsau.de
Quelle: wollmilchsau.de

„Man hätte vermutlich genau so gut irgendeine andere Frage stellen können und hätte in etwa die gleichen Ergebnisse erhalten“, behauptet Alexander Fedossov in seinem Blogbeitrag für Wollmilchsau und zweckentfremdet einen Teil der Statistik: „Vorbehalte gegenüber Raumschiffen zur Überbrückung der Strecke zur Uni oder zur Arbeit“ heißt die neue Überschrift der Umfrage-Ergebnisse. Ein netter Vergleich – denn die Ergebnisse dieser Variante sind ebenso lustig wie einleuchtend.

Eine neue Umfrage, bitte!

Die Agentur Wollmilchsau hat einen Gegenvorschlag: „Fragt sie doch, was sie davon halten würden, wenn sie sich per Telefon oder Tablet schnell, einfach und sicher bewerben könnten. Wenn sie eine schöne, ansprechende Bewerbung, die allen Formanforderungen entspricht, mal eben während einer langweiligen Vorlesung zusammenklicken könnten.“ Sie sind sich sicher: Die Zielgruppe würde Recruiting Apps akzeptieren und nutzen, sofern HR-Manager dafür sorgen, dass sie „sinnvoll umgesetzt und einfach nur gut sind.“

Bewerbung via Smartphone? Bisher überwiegt die Skepsis der potenziellen Bewerber. Vielleicht könnte auch in diesem Fall eine kreative und außergewöhnliche App solche Bedenken beseitigen.