Diesen Monat ist es soweit: Die respACT austria gibt ihre Mitgliedschaft beim europäischen Unternehmensnetzwerk, dem CSR-Europe bekannt (PM veröffentlicht am 20. Januar 2006). Das Forum wurde erst im Juni vergangenen Jahres gegründet und stellt den bisher einzigen österreichischen CSR-Vertreter dar.
Der CSR-Europe ist eines der bedeutensten Unternehmensnetzwerke für Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit. Gegründet 1996 besteht die Non Profit Organisation mit Sitz in Brüssel aus 60 multinationalen Konzernen und verfügt über ein Netzwerk von etwa 1.400 Unternehmen aus 18 Ländern.
Die deutsche Partnerorganisation heißt übrigens „econsense: Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft“. Der eingetragene Verein ist eine branchenübergreifende Initiative von 23 internationalen Unternehmen, wie zum Beispiel BASF, BMW, Degussa, Siemens oder VW. Das Leitbild: „econsense versteht sich als Think Tank der deutschen Wirtschaft und als Plattform für den offenen Dialog von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung und allen Stakeholdern“. Wer sich näher informieren möchte, der kann auf der econsense-Website eine Menge nützlicher Links sowie stattliches Material im pdf Format finden – schad’, jetzt ist gerade die Referatszeit vorbei ;-).
Ach ja. Bei meiner „Surfin’ CSR“-Aktion bin ich noch über einen journalistischen Wettbewerb gestolpert, den econsense im letzten Jahr ausgerichtet hat. Der prämierte Artikel „Nicht nur Spenden und Sponsoring“ erschien im September 2005 in der Stuttgarter Zeitung in Form eines Interviews mit fünf verschiedenen Interessenvertretern aus Gewerkschaft, Unternehmen und Politik. CSR wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet – und das Thema „Tue Gutes und rede drüber“ fällt dabei fast vollständig flach. Vielmehr wird CSR als ein Aspekt innerhalb der langfristigen Unternehmensstrategie gesehen, der bei der Gewinnerreichung unterstützt. Als ein Beispiel wird der britische Ölkonzern BP genannt, der bei einer Pipelinelegung in Aserbaidschan zusätzlich etwa 500 Millionen Dollar für die Anwohner ausgegeben haben soll, um deren Lebensbedingungen zu verbessern. Damit verhinderte der Konzern sozialen Unfrieden und eventuelle Anschläge auf die Pipeline, was wiederum das Geschäft sicherte. Ein durchaus interessantes Interview mit weiteren gehaltvollen Details …
Bei meiner „Surfin‘ CSR“ Aktion bleibt für mich am Ende nur noch eine Frage offen: Betreibt der DPRG mit der Gründung seines CSR-Arbeitskreises nun Agenda Surfing? Oder gibt es hochoffizielle Verbindungen, die ich übersurft habe? To be continued …