Im neuen Weblog des Handelsblatts Der Blick nach China gibt Angela Becher Einblicke in die Boomregion. Sie kommentiert das Leben und Arbeiten im Land der Mitte sowie die Entwicklung der chinesischen Internetszene, in der Schließungen von Internetcafes, das Verbot oppositioneller und unerwünschter Seiten oder die Verhaftung von Online-Aktivisten seit Jahren zum Alltag gehören. Im Eintrag „Undercover-Beamte kommentieren im Internet“ berichtet Becher von Beamten der Propagandaabteilung der ostchinesischen Stadt Suqian, die als Bürger getarnt die öffentliche Meinung im Internet überwachen und gemäß Parteilinie beeinflussen sollen. Gegenüber der Presse gaben sich die Undercover-Beamten weniger bedeckt und plauderten aus dem Nähkästchen.
Die hochbrisante Reportage erschien in der chinesischen Wochenzeitung Nanfangzhoumo (wörtlich übersetzt: Süd-Wochenende). Reuters Peking und verschiedene ausländische Medien griffen die Nachricht auf. Auf der Webseite der Zeitung Nanfangzhoumo wurde die Reportage kurze Zeit später wieder gelöscht. Ein Auszug aus dem China-Weblog:
„Wir müssen das Internet zur neuen Front unserer ideologischen Arbeit werden lassen!“, wird auch Zhang Fenglin, Vizepräsident der städtischen Propagandaabteilung zitiert. Damit diese ideologische Arbeit dann auch in die richtige Richtung geht, sollen die Internetkommentatoren künftig systematisch in Marxistischer Theorie und im politischen Kurs der Kommunistischen Partei geschult werden. (…)
(Die China Digital Times, ein Internetprojekt der Berkeley University in Kalifornien, verlinkt jedoch zu einem Weblog, das den chinesischen Text noch vor der Löschung gespeichert hatte und ihn ins Englische übersetzte.)
Was würde man nur ohne Blogger machen?!
Quelle: Der Blick nach China