Im Blog Die Welt ist Scheisse stand Thomas Knüwer, Handelsblatt- Redakteur und Autor des Blogs Indiskretion Ehrensache, am 10. April Rede und Antwort.
Warum Knüwer bloggt? „Weil es Spaß macht.“ Und noch dazu werde es von der Chefredaktion gern gesehen. Deshalb blogge er für seinen Arbeitgeber und nicht privat. Auf die Frage, ob das Bloggen auch PR für das Handelsblatt sei, antwortet Knüwer, es sei höchstens PR für ihn selbst. Natürlich verschaffe sein Blog dem Handelsblatt aber auch Aufmerksamkeit – „bei Menschen, die dieses sonst eher nicht beachten würden“. Trotzdem betont er, ginge es in seinem Blog weniger um Werbung oder PR. Ein Gespräch mit der Chefredaktion, was in dem Blog laufen soll, habe es nie gegeben.
Knüwer ist der Meinung, ein Verlag sollte „um Gottes Willen keine Blogs führen, wenn er nicht die Autoren dazu hat“. Weblogs seien schön, aber sie müssten keinesfalls sein. Was Blogs bräuchten, sei eine große Offenheit. Bevor Unternehmen/Verlage über Blogs nachdenken, sollten sie erst einmal in sich hereinhorchen, ob sie die Bereitschaft zur Offenheit mitbringen (könnten). Knüwer glaubt, Offenheit werde eines der dominierenden Themen der Zukunft.
„Die Menschen haben Zugang zu hoch qualitativen Informationen, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Wer Produkte verkauft, wird schnell merken, dass eine große Masse der Verbraucher in der Lage ist, relativ schnell festzustellen, ob seine Werbeversprechungen, egal ob es um Preis oder Qualität geht, der Realität entsprechen.“
Bloggen können nach Knüwer eher die kleinen Unternehmen. Bei den großen dürften die Manager schon im Vorfeld von Bilanzzahlen keine Interviews mehr geben – damit sei auch nicht die nötige Offenheit für Blogs vorhanden.
Den ganzen Blogtalk gibt´s hier.