Es ist so weit. Die Blogosphäre erobert den Journalismus und baut ihre Macht damit weiter aus. Seit Kurzem veröffentlicht die Agentur Reuters neben den klassischen Nachrichten auch Beiträge aus Weblogs. Ausgewählt werden sie von Mitgliedern eines Projekts an der Harvard Law School, Global Voices Online genannt. Die SZ befragte eine Mitgründerin des Projekts, Rebecca MacKinnon.
Global Voices Online wurde vor einem Jahr gegründet. Ziel des Projekts: unter den zahlreichen Blogs weltweit interessante Stimmen zu finden. Die BBC nutze diesen Service bereits regelmäßig, um Gesprächspartner für ihre Radiosendung „World have your say“ auszumachen.
Irgendwann sei Reuters dann aufmerksam auf die Arbeit von Global Voices Online geworden. MacKinnon beteuert aber, dass sie an dem, was sie tun nichts geändert hätten. „Unsere Autoren werden nicht bezahlt und schreiben weiter, was sie wollen.“
Das Verhältnis von Bloggern und Journalisten wird sich nach der Meinung MacKinnons sehr unterschiedlich entwickeln. Blogs könnten in undemokratischen Ländern eine Alternative zur Presse werden, und in Demokratien eine Ergänzung sowie Kontrollinstanz. An Orten, wo Blogs unterdrückt werden, wollen sie den Autoren „Werkzeuge und Regeln an die Hand geben, damit sie unbeschadet weitermachen können“. Wie diese Werkzeuge aussehen sollen, bleibt leider offen.
Quelle: SZ vom 10./11.6.
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