
„Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr“. Mit diesem Apell protestierten mehr als 500 Autoren aus 83 Ländern gegen eine Massenüberwachung in der digitalen Welt.
Gemeinsam mit dem amerikanischen Geheimdienst NSA und dem britische Pendant GCHQ hat der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Dokumente über eine massive Internetüberwachung veröffentlicht. Staaten können das menschliche Verhalten eines Konsumenten vorhersagen, indem sie Mobiltelefone, E-Mails, soziale Netzwerke und die besuchten Internetseiten, die der User anklickt zurückverfolgen und diese auswerten.
Der Aufruf
Fakt ist, dass eine solche Überwachung die Privatsphäre sowie die Gedanken- und Meinungsfreiheit eines Bürgers verletzt. Solche Menschenrechte seien inzwischen null und nichtig, denn Staaten und Konzerne missbrauchen die technologische Entwicklung. Nun haben mehr als 500 prominente Autoren, darunter auch die fünf Literaturnobelpreisträger Günter Grass, Elfriede Jelinek, J.M. Coetzee, Tomas Tranströmer und Orhan Pamuk durch eine Unterzeichnung das Ende dieser systematischen Massenüberwachung gefordert. Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel begrüßte den Verstoß recht positiv. So schrieb er auf seiner Facebook-Seite: „Das ist eine wunderbare und beindruckende Aktion“.

Zuerst reagierten die Nutzer sehr verblüfft und erinnerten Gabriel daran, dass die SPD in einer großen Koalition die Telefon- und Internetdaten aller Bürger speichern wolle.

Einige Kommentare bekamen sogar die meisten „Likes“:

Daraufhin verteidigte der SPD-Chef, dass der Zugriff auf solche Daten nur auf Verdacht überprüft werden und macht aus seiner Sicht die Wichtigkeit der Vorratsdatenspeicherung deutlich:

In einem Protestbrief, welcher im Internet veröffentlicht wurde, fordern die Autoren alle Bürger dazu auf, ihre Freiheitsrechte zu verteidigen und mitzuentscheiden welche Daten über sie gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Durch diesen Aufruf besteht die Notwendigkeit einen gewissen Druck auf die Politik auszuüben, um so einen wirksamen Schutz zu erreichen.
NOTAT 22. Nov. 2013 (dänisch): Heute sind die EU-Mitgliedstaaten in einem geheimen Treffen mit der EU- Kommission aufgerufen worden, eine umfassende Kommunikationsstrategie durchzusetzen, damit die Öffentlichkeit nur die positiven Geschichten von den EU -US- Freihandelsabkommens-Verhandlungen erfahren. Dies ist gem. einem internen Papier der Kommission, die NOTAT erhalten hat. Das dänische Außenministerium bestätigt, dass das Treffen stattfindet. “Bisher haben wir es geschafft, Massen-Medien Geschichten zu verfolgen”, schreibt die Kommission. Der Verbraucher-Rat ist besorgt, dass eine Vereinbarung zu niedrigeren Verbraucherstandards führe.