Welches Auto fährt ein erfolgreicher Geschäftsmann? Und mit welchem Handy koordiniert er seine Termine? Ganz klar: ein schicker Wagen von Mercedes oder Porsche und das aktuellste iPhone sollten es sein. Das suggerieren zumindest Filme wie aktuell der neue Schweighöferstreifen „Der Nanny“.
Ständig versuchen Produzenten ihre Werbung auffällig unauffällig in das Programm zu integrieren. Im neuen Schweighöferfilm fällt das extrem auf, doch Product Placement spielt inzwischen nicht mehr nur in Film und Fernsehen eine große Rolle. Auch Youtube-Stars und Blogger bessern sich durch Produktplatzierungen ihr Einkommen auf. Die vermeintlich eigene Meinung zu gesponserten Produkten wird an ein Millionenpublikum weitergegeben und bei den Herstellern klingeln anschließend die Kassen.
Anfang 2014 wurden große Youtube-Stars wie Y-Titty oder Daaruum von den Landesmedienanstalten der Schleichwerbung bezichtigt, da sie Produkte von Samsung oder Schwarzkopf in ihren Videos werblich präsentiert haben, ohne dies ausreichend als Kooperation zu kennzeichnen. Das ARD-Politmagazin „Report Mainz“ entfachte zu diesem Thema eine nicht enden wollende Debatte, die das Aufsehen vieler deutscher Youtuber erregte und die Vlogger in zwei Parteien spaltete. Die eine Seite empfand den Vorwurf als grotesk, schließlich beruhten die Empfehlungen angeblich immer auf eigenen Erfahrungen, ob gesponsert oder nicht. Die andere Hälfte setzte sich für eine offensichtlichere Kennzeichnung ein. Aus der Diskussion zogen die Youtuber Konsequenzen und seither werden Produktplatzierungen sichtbarer gekennzeichnet.

Dieser Konflikt ruhte nicht lange auf Youtube, sondern verbreitete sich schnell auf anderen Onlineplattformen. Auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram wird Product Placement inzwischen mit dem Hashtag #sponsored markiert. Über den Sinn eines solchen Hashtags lässt sich streiten. Ob das die meist jungen Follower davon abhält, ihrem Idol nachzueifern? Wahrscheinlich eher nicht, denn unter den vielen anderen Schlagwörtern wird er meist gar nicht erst wahrgenommen. Aber wenigstens sind damit die Kritiker bedient, die sich für eine höhere Transparenz in einer oberflächlichen Onlinewelt eingesetzt haben.