Die Internetseite BuzzFeed ist mittlerweile vielen ein Begriff. Die bildgewaltige Website mit abertausenden Listen – süße Kätzchen neben den heißesten Twerks 2013 und zwischendurch kleine Tests „Welcher Seriencharakter bist du?“. Alles in allem eine wunderbare Form des Zeitvertreibs, die manchmal deutlich unter die Gürtellinie geht. Aber auch hier zeigt sich eine Entwicklung in die „seriöse“ Richtung und es finden sich neben tanzenden Baby-GIFs auch emotionale Reportagen oder interessante, investigative Artikel.
BuzzFeed reist ein
„Im vergangenen Oktober haben wir Versionen auf Portugiesisch, Französisch und Spanisch gestartet.“, sagt Scott Lamb, Vice President von BuzzFeed. Nun soll die Seite mit ihrem etwas anderen Modell von Journalismus nach Deutschland kommen. Zunächst werden die erfolgreichsten Artikel von BuzzFeed übersetzt. Auf dem deutschsprachigen Markt befinden sich schon ähnliche Sites wie upcoming.de oder blickamabend.ch. Daher lautet der Plan: Die deutsche Version von BuzzFeed so schnell wie möglich und im besten Fall noch dieses Jahr online zu stellen.
Wahnsinnige Reichweite
Meedia.de zufolge erreicht die Seite monatlich etwa 75 Millionen Unique Visitors. Interessant dabei: Laut Lamb kommen 75 Prozent davon direkt via Twitter, Facebook, StumbleUpon oder Pinterest. Wenn eine Seite verstanden hat, sich viral zu verbreiten, dann BuzzFeed. Auf die Frage, wie ihnen das gelungen ist, antwortet Lamb im Interview mit meedia.de: „Es braucht Inhalte, die speziell für das Social Web geschrieben werden. Es braucht neue Formen des Storytellings. Es braucht Experimente.“ Es reicht also nicht nur aus, beispielsweise eine gute Überschrift zu haben. Nein, das Gesamtpaket muss stimmen.
Finanzierung
Auf den ersten Blick ist auf der Internetseite keine Werbung erkennbar. Dieses Prinzip lautet native advertising und bringt dem Unternehmen ausreichend Geld ein. Beispielsweise wird in einer Bilderserie über die Großväter des Internets gleichzeitig für „Virgin Mobile“ geworben. So ließe sich eine „vermutlich sechsstellige Summe“ pro Werbeartikel aufbringen. Selbst renommierte journalistische Institutionen wie die New York Times arbeiten mittlerweile mit nativen Anzeigen.
Wir sind gespannt, ob Deutschland wirklich einen Markt und eine Zielgruppe für die Seite bieten kann. Wann, steht dabei jedoch noch in den Sternen.