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80 Years Later

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Für Einige gilt Edward L. Bernays als Vater der Public Relations. Der 1891 in Wien geborene und kurz darauf mit seiner Familie in die USA ausgewanderte Neffe Sigmund Freuds dürfte außerhalb der PR-Branche nicht Vielen bekannt sein. Und dennoch hatte er erheblichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts: Mit seiner Aktion „Torches of Freedom“ – „Fackeln der Freiheit“ stilisierte er Ende der 1920er Jahre das Rauchen zum Zeichen weiblicher Emanzipation.
Er etablierte „Bacon & Eggs“ als typisch amerikanisches Frühstück, arbeitete unter anderem für General Electric, Ford, Procter & Gamble, British American Tobacco sowie die CIA. Nebenbei verhalf Bernays dem Werk seines Onkels in den USA zum Durchbruch. Er nutzte dabei gezielt Freuds Erkenntnisse aus der Psychoanalyse für seine Theorien zur Öffentlichkeitsarbeit.

Joseph Goebbels soll sich beim Aufbau der antijüdischen Propaganda in Nazideutschland teilweise an Bernays Buch „Crystallizing Public Opinion“ orientiert haben [vgl. Kunczik, Michael (2002): Public Relations. Konzepte und Theorien. 4. Auflage. Köln, Weimar, Wien: Böhlau / S. 148].

Als Bernays wichtigste Publikation gilt jedoch das 1928 erschienene Werk „Propaganda“, das nun – gut 80 Jahre später – erstmals in einer deutschen Übersetzung erschienen ist. Hier die ersten Zeilen des Kapitels „Organizing Chaos“ im Original als Kostprobe:

„The conscious and intelligent manipulation of the organized habits and opinions of the masses is an important element in democratic society. Those who manipulate this unseen mechanism of society constitute an invisible government which is the true ruling power of our country. …We are governed, our minds are molded, our tastes formed, our ideas suggested, largely by men we have never heard of. […]“

(Quelle: Wikipedia)

Für alle Interessierten: Die deutsche Version ist im Freiburger Orange Press Verlag erschienen, 158 Seiten dick und kostet knapp 17 Euro.