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„Wired News“: Online-Journalistin erfand Zitate

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Eine Journalistin hat in ihren Artikeln für die Online-Zeitung „Wired News“ möglicherweise dutzende erfundene Zitate verwendet.

„Wired News“ veröffentlichte das Ergebnis einer hausinternen Untersuchung. In etwa 160 Artikeln der Journalistin Michelle Delio wurden mehr als 40 nicht identifizierbare Zitatquellen gefunden.
Delio hatte als freie Autorin für „Wired News“ geschrieben. Die Menschen, die sie in ihren Artikeln zititerte, existierten jedoch nie.

Die Journalistin rechtfertigt ihre erdachten Zitatquellen und beteuert ihre Unschuld. Die Geschichten seien in keinem Fall erfunden, der Kern sei immer wahrheitsgemäß gewesen. „Ich bedaure es, nicht alle Kontaktinformationen meiner Quellen aufbewahrt zu haben“, sagte Delio.

Die Journalisten hatte seit Januar 2000 etwa 770 Artikel bei „Wired News“ veröffentlicht.
Der Journalismus-Professor und „Wired News“-Autor Adam L. Penenberg untersuchte 160 Beiträge von Delio, die auch unter ihrem Mädchennamen Finley schrieb. In seinem Untersuchungsbericht kommt er zu dem Ergebnis, dass 24 Artikel unidentifizierbare Zitatquellen enthalten. Das enspricht einer Quote von 15 Prozent.

In den meisten Beiträgen verfälschen die erfundenen Zitate nicht die Text-Aussage. In vier Artikeln beeinflussen die nicht indentifizierbaren Quellen den Inhalt. (In „Spyware on my machine? So what?“ entsteht durch nicht belegbare User-Aussagen der Eindruck, dass sich Compternutzer insgesamt nicht um das Thema Spyware sorgen.)

Bislang zieht Wired hunderte von Delio verfasste Artikel noch nicht zurück, lässt sie aber überprüfen. Fragliche Beiträge werden gekennzeichnet und die Leser zur Mithilfe aufgefordert: „By keeping these stories posted and clearly marked, we hope that our readers can help identify any sources whom we cannot track down.“