1984 trafen in dem kleinen Ort Himmelpfort erstmals zwei Briefe von Kindern, adressiert an den Weihnachtsmann in der Postfiliale ein. Heute sind es bereits über 300.000 aus über 70 Ländern. Nicht nur, aber auch wegen guter PR, ist der 500-Seelenort heute bekannter denn je.
Dies haben mittlerweile auch Werbeagenturen und Unternehmen registriert und nutzen den Ortsnamen für ihre Zwecke.
Himmelpfort liegt im Norden des Landes Brandenburg und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Seit 2003 gehört er zu der Stadt Fürstenberg/Havel. Im Jahr 1984 wurde die Postfiliale erstmals als Adresse des Weihnachtsmannes von zwei Kinder angeschrieben, ein Jahr später stellte der damalige Bürgermeister Mitarbeiter zur Beantwortung der Wunschzettel ein und so wurde sie zur Weihnachtspostfiliale. Die Meldung, der Weihnachtsmann wohne in Himmelpfort ging durch alle Medien. Die Briefe der Kinder wurden dadurch in den letzten 30 Jahren immer mehr. Im Jahr 2012 wurden 292.000 Briefe von 20 Mitarbeitern beantwortet und versendet. Zudem strömen in der Weihnachtszeit bis zu 25.000 Menschen in den Ort, um den Weihnachtsmann bei seiner Arbeit zu sehen.
Zielgerechte PR:
Auch Familienministerin Manuela Schwesig wollte sich das nicht entgehen lassen und besuchte vor wenigen Tagen den Weihnachtsmann in Himmelpfort, um ihm einen ganzen Stapel Wunschzettel aus Mecklenburg-Vorpommern zu überreichen. Ebenso brachte der Sinterklaas mit seinem Helfer dem Schwarzen Peter aus den Niederlanden weitere Wunschzettel von Kindern aus Oranienburg und Umgebung vorbei. Und auch das Sandmännchen besuchte wenige Tage später den Ort, um gemeinsam mit dem Weihnachtsmann Fotos mit Kindern zu machen. Zur Überraschung aller Kinder an diesem Tag, besuchte die Schauspielerin Josefine Preuß aus der Serie „Türkisch für Anfänger“ das Örtchen und laß den Kindern Märchen vor. Schlagersänger Bernhard Brink kam letzte Woche überraschend vorbei und verteilte Autogramme.
In Sachen Vermarktung und Werbung ist der Weihnachtsmann von Himmelpfort in aller Munde. In Deutschland war er unter anderem am 7. Dezember mit seinen Engelchen im Museum für Kommunikation in Berlin zu Besuch, um auch dort die Wunschzettel der Kindern entgegenzunehmen.
Im Tagesspiegel sprach der Deutsche-Post-Chef Frank Appel von dem Erfolg der Weihnachtspostfilialen in Himmelpfort, Engelskirchen, Himmelstadt und Nikolausstadt. Der Erfolg dieser postalischen Unterstützung für Christkind und Weihnachtsmann sei einfach sensationell und sei den engagierten Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Aufgrund der immer größer werdenden Nachfrage habe sich die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort dazu entschlossen, die drei schönsten Wunschzettel dieses Jahr mit einem Kinderfahrrad zu prämieren. Bei der Frage, wie viel Lohn die Post letztendlich den Weihnachtsengeln und dem Weihnachtsmann zahlt, blieb er verschwiegen.
In Himmelpfort könnte man fast an den Weihnachtsmann glauben. Dafür ist man wohl nie zu alt. Der älteste Briefschreiber war 94 Jahre alt. Er wollte auch einmal im Leben Post vom Weihnachtsmann bekommen.
Neue Geschäftsideen
Von der Erfolgsgeschichte des kleinen Ortes wollen einige ein Stück vom Kuchen abhaben. Beispielsweise können unter der URL: http://www.weihnachtsmann-in-himmelpfort.de sämtliche Geschichten, Gedichte, Lieder, Bastelanleitungen, Koch- und Backrezepte, sowie alle Veranstaltungen des Ortes angesehen werden. Zudem sind Verlinkungen zu der offiziellen Webseite des Ortes und zu einer Webseite mit Übernachtungsmöglichkeiten im Ort vorhanden
Die innovativste Geschäftsidee zu Weihnachten stammt von der Werbeagentur Allais & Kunde aus Norderstedt. Eigentlich hat sie sich auf das Online-Marketing und Design spezialisiert. Die Werbeagentur wirbt aber besonders jetzt in der Weihnachtszeit damit, handgeschriebene Weihnachtsbriefe zu verfassen und diese über die Postfiliale Himmelpfort zu versenden. Die Idee zur Weihnachtspost hatte Birger Allais, weil das Fest für Ihn nun wirklich ein Anlass sei, schöne Briefe zu schreiben, statt einfach nur zu simsen oder E-Mails zu schreiben, wie an normalen Tagen.
Wer Kindern einen Weihnachtsbrief schreiben will, kann unter drei Versionen wählen, unter gelbem, blauem und grünem Weihnachts-Briefpapier mit idyllischen Motiven, beispielsweise mit Rentieren oder Schneemännern. Auch die Briefumschläge sind entsprechend weihnachtlich gestaltet.
Dabei richtet sich das Angebot nicht nur an Kinder. Unter der URL: http://nordpol-post.de wirbt die Agentur ebenso dafür, für Kunden und Mitarbeiter von Unternehmen speziell angefertigte Weihnachtsgrüße aus Himmelpfort zu verfassen. Wie der Erfolg der innovativen Idee bei den Leuten ankommt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls geht den zwei Geschäftsführern für das neue Jahr schon die Idee, Osterhasen-Briefe zu entwickeln, durch den Kopf. Doch in diesen Tagen hat der Weihnachtsmann noch Vorrang.