Wie Marken lernen. Und vergessen.
Der Deutsche Marken-Summit ist das Klassentreffen der Marketing-Elite und feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum. Eine geschlossene Veranstaltung, bei der geladene Gäste wie Jennifer Treiber-Ruckenbrod (Leitung Markenportfolio Strategie und Markenmessung, BMW Group), Axel Löber (Leiter Branding & Communications Strategy, Merck KGaA) oder Alexander Schlaubitz (Vice President Marketing, Deutsche Lufthansa AG) darüber diskutieren, wie Marken lernen, wie sie vergessen und was passiert, wenn sie ihren Kern verlieren. Spannend!
Nur geladene Gäste und mittendrin zwei Onlinekommunikations-Studentinnen, die den Altersschnitt senken und das Event auf Twitter begleiten. Gar nicht mal so einfach, wenn die Location zwar wunderschön ist, aber es in einem Kinosaal bekanntlich weder WLAN noch guten Empfang gibt. Der Marken-Summit findet in diesem Jahr nämlich im Deutschen Filmmuseum direkt am Mainufer statt.
Nachdem es sich alle Gäste in ihren roten Sesseln gemütlich gemacht haben, geht es los. Den Anfang macht Andy Payne von Interbrand, der sich der Location anpasst und über Filme, Storytelling und natürlich Marken spricht. Schnell wird klar: Der Mann weiß, wovon er redet. Mit spannenden Folien und „Star Wars“-Zitaten schafft er es, dass die Zuhörer aufmerksam bleiben und am Ende wirklich etwas mitnehmen:
„Brands need to rethink the way they are creating content!”
Marken müssen Geschichten erzählen und sich vor allem darüber Gedanken machen, welche Geschichten sie erzählen wollen. Die Audience, laut Payne besonders wichtig, sollte eine möglichst enge Beziehung zu der Marke haben: “We want our audience to be engaged with our brands!”
"Es ist an der Zeit neu zu erfinden, was uns bewegt" Nicht nur Freude am Fahren, auch am zuhren! #fazms16 @bwmgroup
— Lilly Brhler (@lillyluisejulie) June 8, 2016
Eine Marke, die es in ihrer hundertjährigen Geschichte geschafft hat, eine ganz besondere Beziehung zu ihren Kunden herzustellen, ist wohl BMW. “Die einzige Konstante ist die Veränderung”, sagt Jennifer Treiber-Ruckenbrod und gibt Insights in die Markenstrategie der BMW Group.
Aber was macht man mit der Generation Y, der es nicht wichtig ist, ein Auto oder einen Führerschein zu besitzen? Man geht auf sie ein und unterstützt die “Teilen statt besitzen”-Mentalität! Nicht umsonst ist BMW mit vielen Teilmarken wie DriveNow so erfolgreich. Eine Strategie, die ganz ähnlich auch beim Stuttgarter Konkurrenten zu besichtigen ist.
Doch das Wichtigste, um als Marke erfolgreich zu bleiben, ist laut Treiber-Ruckenbrod, den Kunden immer in den Mittelpunkt zu stellen und seine Painpoints zu lösen!
Erfolgreiche Marken sind auch die beiden Berliner Matthias Schweighöfer und Joachim ‘Joko’ Winterscheidt. Entertainer, beste Freunde und Kollegen – und seit kurzem Agenturgründer. Gemeinsam mit Nicolas Paalzow, dem ehemaligen Geschäftsführer des Fernsehsenders SAT.1, haben sie die Agentur Creative Cosmos 15 gegründet. Doch warum überhaupt?
„Das Talent von Matthias und Joko wäre verschwendet, würde man es nur für TV-Produktionen nutzen.“
Wenn Paalzow mit Matthias und Joko etwas entwickelt, dann sind die beiden nicht nur damit einverstanden, sondern haben es mitentwickelt – Stichwort Authentizität!
https://twitter.com/kpraum/status/740638957663363072
tl;dr
Drei spannende Unternehmen, die für einen spannenden Auftakt des 10. Deutschen Marken-Summit gesorgt haben. Doch was nehmen wir mit?
Marken sollten eine Tradition haben und Marken sind immer wichtig. Doch die Vielfalt, mit der man über eine Marke sprechen kann, wird sich ändern.