Wissen Sie unter welchen Umständen ihr Kaffee produziert wird? Oder wie die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, die die Baumwolle ihrer Kleider herstellen, sind? Nein? Durch das FairTrade-Siegel erkennt man Produkte, die in den Entwicklungsländern fair gehandelt worden sind. Der Erfolg von dem gemeinnützigen Verein TransFair, der das Fairtrade-Siegel vergibt, ist auch auf die erfolgreiche PR-Arbeit zurückzuführen.
Eine aktuelle Kampagne von TransFair sind die „Fairtrade Towns“. Seit Anfang 2009 können sich Städte und Gemeinden in Deutschland um den Titel bewerben und werden, wenn sie alle Kriterien erfüllen, als Fairtrade Stadt, Kreis oder Gemeinde ausgezeichnet. 750 Fairtrade-Towns gibt es bereits weltweit, in Deutschland sind es bisher 20 registrierte Städte.
Die Idee dieser Kampagne ist relativ einfach und doch wirkungsreich: Die Städte müssen fünf Kriterien erfüllen, um als Fairtrade-Town anerkannt zu werden. Neben Punkten wie der Nutzung von fair gehandelten Kaffee bei Sitzungen der Stadt oder dass die Geschäfte und Lokalitäten vor Ort Produkte aus Fairem Handel anbieten sollten, ist ein weiteres Kriterium die Medienberichterstattung. Die Städte müssen über die Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town in den dortigen regionalen Medien berichten. Dabei können Pressemitteilungen, Fotos und vorgefertigte Geschichten genutzt werden. Insgesamt müssen jährlich mindestens vier Artikel publiziert werden. Das wiederum hat den Nebeneffekt, dass das Interesse und Wissen der Anwohner über Fairtrade gesteigert wird und bietet die Möglichkeit, Partner und potenzielle Teilnehmer auf die Initiativen aufmerksam zu machen. Unterstützt wird die Kampagne von Prominenten aus Bereichen wie Politik und Gesellschaft, so zum Beispiel der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler.
Parallel zu solchen Großprojekten organisiert TransFair andere PR-Events wie z.B. den Welt-Fairtrade-Tag, der am 08. Mai 2010 stattfand. An diesem Tag veranstaltete der Verein über 120 Frühstücke mit geschätzten 30.000 Frühstücksgästen in Deutschland.
Bereits seit 1992 setzt sich TransFair für nachhaltiges Produzieren ein und gewann 2009 den deutschen Nachhaltigkeitspreis für nachhaltigste Produkte und Dienstleistungen. Jährlich werden rund 3.500 Zeitungsartikel über Fairtrade veröffentlicht. Der Erfolg der PR-Aktivitäten zeigt sich jedoch nicht nur an der Umsatzsteigerung von 26 Prozent von 2008 auf 2009, sondern auch daran, dass bereits 58 Prozent der Deutschen das Fairtrade-Siegel kennen.
Hallo Isabelle, vielen Dank für dieses gute Beispiel. Ich denke es lässt sich auch prima auf den Bereich der Freiwilligenarbeit übertragen. Gut organisierte Freiwilligenarbeit hätte auch solch ein Siegel und die entsprechende Aufmerksamkeit verdient.
Gruß
Hannes Jähnert
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