Was haben eine Buchstaben-Rallye durch die Kitzinger Innenstadt, ein Aufruf an die Bürger von Pirmasens, einen Namen für ein neues Museum zu finden und eine Genuss-Rallye, die Bregenzer Touristen in verschiedene Restaurants der Stadt locken soll, gemeinsam? Alle Aktionen wurden von den jeweiligen Stadtmarketing-Verantwortlichen geplant, organisiert und durchgeführt. Aber warum ist Stadtmarketing innerhalb der letzten Jahre so wichtig geworden? Und was ist Stadtmarketing eigentlich?
Mit diesen Fragen habe ich mich für mein 5-Minuten Thema beschäftigt und meinen Kommilitonen/ Innen eine kurze Einführung in das Thema „Stadtmarketing“ gegeben.
Dass Stadtmarketing sehr wichtig geworden ist, ist nicht zu leugnen: Ich kenne kaum eine Stadt, die sich nicht mit diesem Thema auseinandersetzt. Doch warum ist es gerade auch für Städte so wichtig, Marketing zu betreiben? Fakt ist, dass der Wettbewerb zwischen den Städten immer mehr zunimmt. Die Städte konkurrieren immer stärker miteinander als Wirtschaftsstandort, als Lebensraum zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und zur Freizeitgestaltung. Hinzu kommen die sehr ausdifferenzierten „Kundengruppen“ einer Stadt. Bürger, Interessensgruppen der Stadt, Wirtschaftsunternehmen und auch Besucher und Touristen – alle stellen verschiedene Ansprüche an die Stadt. Gerade deshalb ist es für Kommunen sehr wichtig, ganzheitliche Sichtweisen und umfassende Stadtmarketing-Konzepte bereitzustellen. Daher wird das Stadtmarketing auch in unterschiedliche Teilbereiche aufgeteilt, um allen „Kundengruppen“ gerecht zu werden.
(Quelle: Armin Töpfer (1993): „Stadtmarketing – Herausforderung und Chance für Kommunen“)
Die Teilbereiche im Stadtmarketing sind:
Standortmarketing
Das Standortmarketing richtet sich an Unternehmen mit dem Ziel, neue Betriebe zu gewinnen und vorhandene Standorte in der Stadt zu sichern. Das Standortmarketing ist Verantwortlich für die Beschaffung und Vermarktung von Grundstücken, die Betreuung der Unternehmen beim Kontakt mit der Kommunalverwaltung und zur Verbesserung der Standortbedingungen.
Wirtschaftskommunikation
Sie richtet sich in erster Linie an die bereits ansässigen Unternehmen, um deren Standortbindung zu verbessern und sie zu Multiplikatoren des eigenen Wirtschaftsstandortes zu machen. Mittels gemeinsamer Projekte wie Preisverleihungen, Meetings oder Branchenstammtische wird dies erreicht.
Citymarketing (auch Innenstadtmarketing)
Das Citymarketing ist mehr auf die Einzelhandels- und Fremdenverkehrsentwicklung fokussiert. Ziel hierbei: die Attraktivität des Stadtzentrum zu steigern, um Kunden- und Besucherströme ins Stadtzentrum zu locken und die City der Stadt zu beleben.
Stadtteilmarketing
Das Stadtteilmarketing ist mit dem Citymarketing vergleichbar. Wobei es nicht die City an sich betrifft, sondern der City nachgeordneten Subzentren in den einzelnen Stadtteilen.
Tourismusmarketing
Hier sollen Ankünfte und Übernachtungen Urlaubs- und Geschäftsreisender und Besucher von Messen, Tagungen und Kongressen gesteigert werden.
Verwaltungsmarketing
Im Verwaltungsmarketing soll das Leistungsangebot einer der Kommune an den Interessen des Bürgers optimiert werden, um sich positiv von Konkurrenzstädten abzuheben und um die Einwohner zufrieden zu stellen.
Kommunales Marketing
Kommunales Marketing ist die Vermarktung öffentlicher Institutionen, wie zum Beispiel die der städtischen Verkehrsbetriebe, Theater und Museen.
Hier sind die Ziele des Stadtmarketing noch einmal zusammengefasst:
– Verbesserung der Außenwahrnehmung (Werbung)
– Förderung der Identifikation der Einwohner mit der Stadt
– langfristige Aufwertung als Wohn- und Arbeitsort
– Verbesserung der konkreten Leistungen und Abläufe in der Stadt
(Quelle: Wikipedia.de)
Um einen kleinen Einblick in die praktische Arbeit des Stadtmarketing zu geben, habe ich auch während meines Vortrags die Arbeit der CIMA kurz vorgestellt. Das Kompetenzzentrum für Stadt- und Regionalentwicklung und für Marketing im öffentlichen Sektor führt unter anderem auch Standortanalysen durch.
Dazu gehören sogenannte Fußgängerfrequenzanalysen. Hierbei werden Reflex-Lichtschranken z.B. in einer Fußgängerzone aufgestellt, um somit zu prüfen, ob und in welchem Maße bestimmte Werbemaßnahmen und Veranstaltungen greifen.
Des Weiteren führt die CIMA auch Testkäufe durch. Unabhängige Testpersonen testen dann mit Hilfe standardisierter Kriterienkataloge die Servicestandards, Beratungstechniken und die Freundlichkeit verschiedener Einzelhandelsgeschäfte sowie Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung. Eine mögliche Analyse sieht dann folgendermaßen aus:
– Jeweils 5 Testkäufe in 3 auszuwählenden Leitbranchen der Innenstadt (15 Testkäufe)
– Jeweils 10 Testanrufe in drei auszuwählenden öffentlichen Einrichtungen (30 Testanrufe)
– Beurteilung des Serviceverhaltens von der Kontaktaufnahme bis zur Verabschiedung anhand eines
standardisierten Kriterienkataloges
– Dokumentation und Bewertung der Verkaufs- und Beratungsgespräche in aggregierter Form
– Statistische und graphische Aufbereitung
(Quelle: www.cima.de)
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