Die Publizistin Arianna Huffington hat eine Website eröffnet, bei der Prominente ohne die Angst vor der Zensur ihre Meinungen wiedergeben können. Hollywood-Stars wie Warren Beatty und Diane Keaton nehmen ebensowenig ein Blatt vor den Mund wie der Regisseur Mike Nichols, Musikmogul David Geffen, Schriftsteller Norman Mailer und der ehemalige US-Senator und Präsidentschaftskandidat Gary Hart. Nach Huffington seien Weblogs der größte Durchbruch im populären Journalismus seit Tom Paine.
Bisher waren Blogs eher das Sprachrohr der Ungehörten. Das soll sich in Amerika jetzt drastisch ändern. Huffington stellt Prominenten eine Plattform zur Verfügung, die ihnen die Möglichkeit geben soll sich ohne die Angst vor Zensur zu äußern. „Wir müssen nicht fürchten überarbeitet oder gar wegen unserer Ansichten gefeuert zu werden“, beschreibt Regisseur und Schauspieler Beatty die Vorteile des „freien“ Blogs. Zudem gehöre es keinem der großen Verlagshäuser an.
Den Bloggern weltweit kann das ziemlich egal sein. Und auch den Journalismus in seiner traditionellen Form wird es kaum verändern. Denn was über Huffingtons Blog noch ungefiltert rausgeblasen werden darf, soll für die Parallelveröffentlichungen professionell editiert und auf sachliche Richtigkeit überprüft werden.
Das Potential des Blogs liegt woanders. In ihm oder um ihn herum könnte sich eine liberale Gegenöffentlichkeit organisieren, die sich im konservativen Medienbetrieb der USA ansonsten nur bedingt Gehör verschaffen kann. Das hoffen zumindest einige derer, die ihre Teilnahme zugesagt haben. Die Autorin und Regisseurin Nora Ephron beispielsweise sieht in dem Blog eine Chance, ein Gegengewicht zur Rechten zu bilden. Der ehemalige Vize-Vorstandsvorsitzende von AOL Time Warner, Kenneth B. Learer, zugleich Chef der New Yorker Sektion des Blogs, sagt: „Die Idee entstand zum Teil aus Frustration über die letzten beiden Präsidentenwahlen.“ (Quelle: Spiegel online)
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