Mit den Gedanken an das Ende des Studiums stellt man sich auch immer mehr die Frage: Was tun, wenn es mit einer Anstellung nicht klappt? Für Berufseinsteiger ist es nicht leicht, einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen und nach dem dritten Praktikum sollte man vielleicht die Notbremse ziehen und sich nach Alternativen umsehen.
„So arbeiten, wie man leben will, und trotzdem ausreichend Geld damit verdienen“, steht in dem Buch „Wir nennen es Arbeit“ von Holm Friebe und Sascha Lobo. Entlang der Begriffe digital und Bohème beschreiben die Autoren Menschen, die ein Leben jenseits der Festanstellung vorziehen. In einer Mischung aus digitaler Populärkultur, Gesellschaftsgeschichte und ökonomischen Theorien porträtieren sie die „digitale Bohème“. Sie stellen erfolgreiche Ideen vor, die durch das Internet ermöglicht wurden, und beschreiben soziale Entwicklungen und Hintergründe.
Das Buch liest sich gut, die Texte sind flott geschrieben und enthalten viele Links und Verweise auf Artikel. So findet man zum Beispiel einen Hinweis auf den Artikel von Mercedes Bunz über „meine Armut kotzt mich an“ oder die Non-Profit-Organisation Creative Commons, die Kreativen hilft, ihre Werke digital zu verbreiten. Besonders interessant für alle, die mit und über das Netz arbeiten, sind die Kapitel, in denen das soziale Netz und das Internet als Low-Budget-Wirtschaftsraum analysiert werden. Da die Autoren das Buch „Wir nennen es Arbeit“ nicht als Schlussstrich unter eine abgeschlossene Entwicklung sehen, gibt es ein Blog zum Buch.
In einem Interview auf www.elektrischer-reporter.de sprechen Holm Friebe und Sascha Lobo über ihr Buch und die Möglichkeiten des Internets in Bezug auf das Arbeiten in der Zukunft.
Die Autoren betreiben auch das grimmeprämierte Weblog riesenmaschine.de und die virtuelle Firma Zentrale Intelligenz Agentur (ZIA).