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Der „gefühlvolle PC“ – ein Feingeist mit Zukunft?

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Computer besitzen ja bekanntermaßen das segensreiche Talent, ihre Nutzer hin und wieder in den unpassendsten Augenblicken schier in den Wahnsinn zu treiben. Da durch Aggressionen gegen PCs vielen Firmen wirtschaftlicher Schaden entsteht, soll in Zukunft Abhilfe in Form eines feinfühligen Computers geschaffen werden, der auf die Gemütsverfassung seiner User reagieren kann.

Doch wie kann ein Computer subtile Änderungen der menschlichen Launen wahrnehmen und entsprechend handeln?
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) haben eine Technik entwickelt, die selbst das Reagieren auf feine Verhaltensänderungen des Users möglich machen soll. Durch eine Kamera werden offensichtliche Stimmungsveränderungen eines Menschen wie Stirnrunzeln oder nervöses Klopfen mit den Fingern erkannt und mittels Bildbeobachtung entsprechend ausgewertet. Ein mit Sensoren ausgestatteter Handschuh ermöglicht das Auswerten subtilerer Merkmale wie u.a. der Atemfrequenz, des Blutdrucks und der Hauttemperatur. Die Daten, die bei diesen Messungen gewonnen werden, werden abgespeichert und ausgewertet. Darüber hinaus arbeiten die Forscher des Fraunhofer-Instituts momentan noch an Techniken, die es dem Computer der Zukunft möglich machen, direkt die menschliche Mimik zu entziffern und auf Merkmale der Sprache, die durch Emotionen entstehen, einzugehen.
Momentan sind die „gefühlvollen Computer“ noch eine Zukunftsvision. Um die vielfältigen und oft auch mehrdeutigen Emotionen „ihres“ Nutzers annähernd deuten zu können, ist ein intensives Training notwenig, durch das der PC „seinen“ User mitsamt seiner Gestik und Mimik besser kennen und somit auch einschätzen lernt.
Eine Live-Demonstration des feinfühligen PCs gibt es vom 9. bis 15. März 2006 auf der CeBIT in Hannover.

Bleibt die interessante Frage offen, wie solch ein PC seinem – nach exakten Auswertungen aller Messungsdaten – als sehr wütend identifizierten menschlichen Gegenüber mitteilt, dass er sich aufgehängt hat? Wird dem User freundlich verkündet, dass das Problem sofort behoben wird? Verhindert dieses Wissen ein Ausrasten…?

via innovations-report.de