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„Mach mit“ und „spiel mit mir“ – ein kurzer Überblick über zwei schicke, sehr unterschiedliche Crowdsourcing-Aktionen

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Junge Menschen legen viel Wert auf Marken und tauschen sich öffentlich zum Beispiel in Sozialen Netzwerken darüber aus. Zu diesem Ergebnis kommt die internationale Studie „The Reset Generation“ von Medianetwork Initiative, für die mehr als 7.500 Personen aus 15 Ländern im Alter zwischen 18 und 24 Jahren befragt wurden. Die Ergebnisse wurden am 7.Dezmeber 2010 beim Eurobest Festival in Hamburg vorgestellt. In der Studie gab ein Drittel der Teilnehmer an, dass sie an der Produktgestaltung teilhaben wollen. Gerade diese Aussage sollte Unternehmen aufhorchen lassen, denn hier liegt ein großes Potenzial: Crowdsourcing.

Der schwäbische Schokoladenhersteller Ritter Sport kommt dem Wunsch der Konsumenten nach: Unter dem Slogan „Ritter Sport Blog Schokolade – von euch, mit euch, für euch“ sucht der Nasch-Konzern eine neue Schokoladensorte, die diesmal der Konsument selbst kreieren soll. Ganz nach dem Prinzip von Chocri, kann man hier nicht nur Zutaten für die neue Kreation, sondern auch Namen und Design vorschlagen. Die Aktion startete am 13. Dezember. Mitmachen kann man per Kommentar auf dem Corporate Blog des Unternehmens oder über die Deutsche Fanpage auf Facebook (zusätzlich gibt auch eine Application als Widget mit zugehörigem Embed-Code). Eine interne Jury werde alle Ideen prüfen, verspricht das Familienunternehmen. Danach stellt Ritter Sport die besten 20 Vorschläge zur Online-Abstimmung. Das letzte Wort hat dann wiederum der Kunde. Verkauft werden soll das gute Stück dann ausschließlich im Netz. So macht sich der Konzern auch gleich noch die Eigenschaften des viralen Marketings zu Nutze und der Exklusivitätsfaktor der mitmachenden Web-Gemeinde kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz. Schon nach drei Tagen wurden bei Ritter Sport knapp 600 Vorschläge eingereicht, bis heute, eine Woche nach Startschuss, sind es laut eigener Aussage schon ca. 750.

Screenshot PhyloHier noch ein Beispiel für eine etwas andere Nutzung von Crowdsourcing, die nicht auf Absatzförderung zielt: Phylo, das ist der Name eines simplen aber genialen Crowdsourcing-Games, welches von der School of Computer Science der Kanadischen McGill Universität entwickelt wurde. Das Spiel ist ganz einfach erklärt: zwei Stränge, auf denen man bunte Kästchen hin und her schiebt und diese einander farblich zuordnet. Doch das wirklich geniale an diesem Game ist: mit jedem richtig zugeordnetem Paar können Spieler zur Genforschung beitragen und Medizinern helfen, der Heilung von Krebs oder auch verschiedenen Erbkrankheiten näher zu kommen.

>>Our new online game enables players to have fun while contributing to genetic research – players can even choose which genetic disease they want to help decode. We’re hoping that people will enjoy playing the game and that many participants will sign up. This is an opportunity for people to use their free time to contribute in an extremely important way to medical research. Many human diseases are caused by defects in the DNA code, and researchers are only just beginning to unravel this link. << Dr. Jérôme Waldispuhl, School of Computer Science

Die bunten Kästchen stehen hierbei für jeweils ein Genom (Erbgut) der DNA und die Stränge für verschiedene Spezies. So stellen die Spieler verschiedene Übereinstimmungen des Erbguts zwischen verschiedenen Spezies heraus. Einfach mal spielen und die Welt verbessern!