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7,5 Snapchat-Tipps für Unternehmen

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„Okay. Und worüber snappt man dann?“ – In den meisten Gesprächen um das #cosca16 und vor allem während meiner kurzen technischen Einführung in „Happy Snappy mit Betty“ (lest hier den Bericht zu Snapchat auf dem #cosca16) war dies die mit Abstand am häufigsten gestellte Frage.

Betty de Kartzow

Die nicht allzu konkrete Antwort ist: Snapchat ist anders und bedarf eines komplett neuen Schlachtplans, möchte man es für sein Unternehmen nutzen. Dazu muss man aber erst mal den Nutzen erkennen.

Hierfür muss man sich ins Bewusstsein rufen, dass die App nicht zu Marketingzwecken erschaffen wurde. Also ist die eigentliche Frage, wie und wofür man es sich trotzdem zunutze machen kann.

Snapchat-User verbringen im Durchschnitt eine halbe Stunde täglich in der App. Allerdings sind sie in diesen 30 Minuten sehr aufmerksam. Diese gerichtete Aufmerksamkeit ist vor allem in der Marketing-Welt ein rares und wertvolles Gut. Die Follower schauen sich die Stories an und entscheiden dann, ob sie die Geschichten cool oder uncool finden. Hart aber fair.

Wahrscheinlich waren Geschichten noch nie so wichtig wie bei Snapchat. Die User wollen etwas erleben, wenn sie einem Unternehmen folgen – seien es „Behind the Scenes“, exklusive Previews auf kommende Produkte oder einfach humorvolle Geschichten. Und dabei dürfen sich Unternehmen gerne etwas trauen.

Wie es geht? Bei Snapchat gibt es einige wichtige Punkte zu beachten!

Gesichter
Authentizität ist ein Wort, welches im Zusammenhang mit Snapchat noch öfter fallen wird. Entscheidet sich ein Unternehmen für Snapchat, muss es sich auch überlegen, wer vor der Handykamera stehen kann und will. Eine der wichtigsten Fragen ist: Wer übernimmt das Zepter und ist derjenige oder diejenige auch ein repräsentativer, charismatischer und kreativer Snapper?

Pull back the curtain
Es gibt nichts Interessanteres, als einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Selbst eine Geschichte darüber, was es zu Mittag gab, kann toll erzählt werden. Gibt es vielleicht einen vegetarischen Tag? Wer ist die nette Kantinenfrau? Oder ganz allgemein: Welche Sicherheitsbestimmungen gibt es? Wer ist der älteste Mitarbeiter? Wer der jüngste? Wie sehen die Arbeitsplätze aus? Und, und, und …
Egal, wie langweilig es von außen zu sein scheint – in jedem Unternehmen verbergen sich viele schöne Geschichten, die es sympathisch machen und die Authentizität ungemein stärken können.

„Snapchat isn’t the place where you go to be pretty. It’s the place where you go to be yourself.“
Jenna Wortham, New York Times Magazine

Takeover
Frischen Wind bekommt man in seine Geschichten, wenn man den Kanal für einen Tag einem Kollegen oder vertrauenswürdigen Mitarbeiter geben kann (Guidelines sollten vorher aufgestellt werden). Vielleicht nimmt jemand an einem Event teil, der live davon berichten kann. Löst man sich von der Vorstellung eines festen Snapchat-Verantworlichen, ergibt sich sicher die eine oder andere interessante Geschichte.

Im letzten Monat hat Adidas es vorgemacht und seinen Snapchat-Account für einen Abend an seinen Ambassador Pharrell Williams übergeben, der über die Kollaboration berichtet hat. Man konnte den Abend live aus Pharrells Sicht mitverfolgen, was absolut spannend war.

Leicht und fluffig
Snapchat ist eher „casual“ und man begegnet sich auf Augenhöhe. Snapchat-User wollen kein Produkt verkauft bekommen, sondern einen Blick in die Welt der anderen erhaschen.
Natürlich sollte man die Professionalität und Ernsthaftigkeit seines Unternehmens nicht vergessen, aber diese lassen sich auch als leichte Kost verpacken. Nicht zu vergessen ist die junge Zielgruppe des Netzwerks: Snapchat-User sind im Durchschnitt zwölf bis 34 Jahre alt.

Spannend und abwechslungsreich
Es gibt einen Grund dafür, dass Snapchat-Videos nur zehn Sekunden lang sind. Wer dennoch versucht zehn Snaps lang in die Kamera zu quatschen, geht ein hohes Risiko ein, seine Zuschauer zu langweilen. Es empfiehlt sich, die Beiträge knackig und abwechslungsreich zu halten. Die beste Schule ist, die Geschichten anderer zu analysieren und sich bewusst zu machen, was einem gut gefallen hat und wo man weggeklickt hat. Nur Fotos sind übrigens auch langweilig.

Ein schönes Beispiel für eine gelungene Snapchat-Story zeigte der norwegische Snapchat-Künstler Geeohsnap mit seinem kleinen Star-Wars-Spielzeug, dem BB-8-Droiden. Die Geschichte wurde von Influencern gepusht und der Roboter war binnen Stunden ausverkauft

Screenshots sind die neuen Likes
Anders als bei Facebook, Twitter und Instagram gibt es bei Snapchat keine Kommentarfunktion. Um mit Usern zu interagieren, muss man daher kreativ werden. Zum Beispiel lassen sich Abstimmungen leicht machen, in dem man seine Follower dazu aufruft, einen Screenshot von ihrem Lieblingsbild zu machen. Das Bild mit den meisten Screenshots gewinnt. Außerdem kann man Follower dazu animieren, Fragen per Direktnachricht zu versenden. Mögliche Fragestellungen: Was soll als nächstes gezeigt werden? Welche Fragen habt ihr an Kollegin Müller aus der Produktentwicklung?

Push the Buttons
Eine weitere beliebte Frage für Unternehmen ist: Wie bekomme ich Snapchat-Follower? Die Antwort liegt auf der Hand: über Anreize. Der Snapchat-Kanal muss über die anderen Kanäle beworben werden, da es derzeit wenige bis keine Möglichkeiten gibt, sich auf Snapchat selber bemerkbar zu machen. Es ist daher sinnvoll, die Highlights der Snapchat-Geschichte zu speichern und auf den anderen Kanälen wie beispielsweise YouTube zu posten. Immer mit dem Hinweis, dass es bei Snapchat etwas zu entdecken gibt. Wenn die Geschichte auf dem Kanal dann noch gut ist, habt ihr alles richtig gemacht. 😉

Nun ist Snapchat recht neu und sehr schlecht messbar. Sicher ist aber, dass Snapchat zu den Apps mit dem größten Wachstum gehört und man mit dieser App ein tolles Bewusstsein für das Unternehmen schaffen kann – und vielleicht auch den Unterschied zur Konkurrenz. Die allerwichtigste Regel zum Schluss: Habt Spaß dabei! Snapchat ist wie eine große Spielwiese, auf der man sich gerne ausprobieren darf. Mit ein bisschen Übung entwickelt sich schnell ein Feingefühl für die Geschichten.

Wer noch mal zurück auf Los gehen möchte, findet die Snapchat Basics hier:

Der ultimate Snapchat Guide – So funktioniert Snapchat!

tl;dr
Snapchat sollte inzwischen allen ein Begriff sein. Nach der Frage, wie man es bedient, kommt nun die Frage, wie man es für sein Unternehmen nutzen kann. In 7,5 Punkten erklären wir die Zutaten für eine Snapchat-Kommunikation, die sich sehen lassen kann.